You are currently viewing Hölty-Abiturientinnen und Abiturienten werden entlassen – Abschluss, Besinnung und Aufbruch
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Erleichterung, Freude und Zufriedenheit sprachen in diesem Jahr aus den Gesichtern der Abiturientinnen und Abiturienten, als sie am Ende der offiziellen Feierlichkeiten der Abiturentlassung in der prall gefüllten Neuen Mensa in der Oberschule sich dem Blitzlichtgewitter ihrer Familien, Freunde und Bekannten stellten und die Anerkennung des Publikums entgegennahmen. Diese Blicke spiegelten auch ihr Motto „Hakuna Matabi – Haste Abi, biste König“, abgewandelt von König der Löwen, wieder. Sie hatten das Abitur erreicht und fühlten sich handlungsfrei wie Könige.

Nach dem Einmarsch der Abiturientinnen und Abiturienten und der Auftaktmusik durch den Oberstufenchor Vocale Finale beglückwünschte Frau Nerreter in ihrer Eröffnungsansprache zunächst die 57 Abiturientinnen und Abiturienten. Besonders erfolgreich seien Carolin Fischer und Karolin Knothe mit einem Schnitt von 1,6, dicht gefolgt von Jannik Hoffmann und Jessica Neumann mit einem Schnitt von 1,8 gewesen. Jedoch könnten alle sehr stolz auf das Erreichte sein. Frau Nerreter bezeichnete den Tag der Entlassung zugleich als Abschluss, Besinnung und Aufbruch und mahnte an, die Schule immer als Teil ihrer Identität aufzufassen. Den Aufbruch sollten die Abiturientinnen und Abiturienten selbstbewusst angehen. Sie sollten ihren Lebensschlüssel ergreifen, nicht abwarten, sondern ihre Träume und Ziele umsetzen und Fahrt aufnehmen.

Es folgten die Glückwünsche der Silber- und Goldabiturienten. Silberabiturient Herr Rosandic-Bruns forderte die Abiturientinnen und Abiturienten mahnend auf, bewusst, konsequent und nachhaltig ihren Weg zu gehen und ihre Entscheidungen umzusetzen. Goldabiturientin Frau Genzel, die am Hölty im letzten reinen Mädchenjahrgang unterrichtet wurde, wandte sich mit der Aufforderung an die Abiturientinnen und Abiturienten, ihren Platz in der Welt einzunehmen und dabei die Welt mit Neugier zu betrachten. Mit einem Augenzwinkern lobte Goldabiturient Herr Kühltz zunächst die Eltern für deren Entscheidung, ihre Kinder an das Hölty zu schicken. Sie hätten alles richtig gemacht. Er richtete sich dann mit dem Appell an die Abiturientinnen und Abiturienten, ihre Freiheit für sich zu nutzen.

Nach dem musikalischen Intermezzo durch die Hölty-Bigband, die „September“ von White, McKay und Willis präsentierten, gratulierte Herr Schmid im Grußwort der Elternvertretung ebenfalls allen zum bestandenen Abitur. Mit der Hochschulreife hätten die Abiturientinnen und Abiturienten Weichen für das Leben gestellt. Er mahnte aber auch an, am öffentlichen Leben teilzuhaben und sich gesellschaftlich zu engagieren.

Die Lehrerrede hielt im Anschluss Nils Wolf, der seinen Politikkurs zum Abitur geführt hatte. Er erzählte eine Geschichte, schlüpfte dazu in die Rolle eines namentlich nicht genannten Schülers eines Politikkurses auf erhöhtem Anforderungsniveau und beschrieb humorvoll aus dessen Sicht den Weg zum Abitur. Mit dem vom Politiklehrer im Vorfeld der Qualifikationsphase attestierten geringen Erfolgsaussichten durchlebt dieser Schüler in den ersten Semestern Motivationsprobleme und Unternummern in den Klausuren. Ständig sieht er sich mit der vorgefertigten Haltung seines Politiklehrers konfrontiert. Zu allem Überfluss muss sich dieser Schüler noch Bloßstellungen im Kurs gefallen lassen. Und auch um Zoff in der Familie kommt dieser Schüler nicht herum. Aus Frust und zur Verdrängung der Probleme greift er kurz vor dem Abitur zum ersten Mal zur Unterrichtslektüre und zu den Tageszeitungen und studiert sie. Erste Klausurerfolge stellen sich ein und dann erreicht er auch am Ende  das Abitur. Mit dem Hinweis, dass dann auch noch sein Politiklehrer die Abiturrede hält, endeten die Geschichte und auch die Rede. Nils Wolf spielte mit dieser Geschichte auf seine Wahrnehmungen auf das diesjährige Abitur an, anerkannte die Leistungen und Entbehrungen der Schülerinnen und Schüler in der Abiturzeit und zollte ihnen – auch mit einem selbstkritischen Seitenblick auf den Lehrer – Respekt.

Die Schülerrede hielten nach einer weiteren Einlage der Bigband und Sängerin Samantha Swinford mit „Don’t know why“ von Jesse Harris Karolin Knothe, Caroline Fischer, Magnus Hausknecht und Darius Erdmann. Sie bedankten sich bei den Eltern für ihr Verständnis in stressigen Vorbereitungszeiten, bei Herrn Dr. Hagen für dessen stetigen Einsatz für den Jahrgang und bei den Lehrern für die Vorbereitung auf das Abitur. Sie hätten sowohl im Unterricht als auch im Umgang miteinander viel gelernt.

Und dann war es endlich so weit – die Abiturientinnen und Abiturienten erhielten in einer feierlichen Atmosphäre ihr Reifezeugnis. Buchpreise und Mitgliedschaften in Stiftungen und Akademien wurden für besondere Leistungen überreicht. Nach der zweistündigen offiziellen Feier ging man dann mit einem Sektempfang zum gemütlichen Teil über.

Michael Rücker