You are currently viewing Verträumte und mitreißende Momente (Cellesche Zeitung vom 06.12.2013)
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Mal nostalgisch, mal rockig gestaltete sich der „musikalische Weihnachtsmarkt“ des Hölty-Gymnasiums, bei dem vier Bläserklassen und drei Bands zum Einsatz kamen. Am Ende gestalteten alle 170 Musikanten gemeinsam ein mitreißendes Finale.

CELLE. Wie man mit „Ihr Kinderlein kommet“ auch Erwachsene magnetisch anziehen kann, zeigten die Bläserklassen 5a und 5b des Hölty-Gymnasiums, als sie am Mittwochabend den „musikalischen Weihnachtsmarkt“ ihrer Schule eröffneten. Wenn man bedenkt, dass die Mädchen und Jungen zum Teil erst vor drei Monaten ihren ersten Ton auf Klarinette, Trompete oder Saxofon gespielt haben, kann man nur den sprichwörtlichen Hut vor ihnen ziehen. Die Begeisterung, die sie mit ihren unbeschwerten Darbietungen unter den nahezu 500 Zuhörern in der voll besetzten Sporthalle geweckt hatten, wurde im weiteren Verlauf von den nachfolgenden Ensembles unaufhaltsam gesteigert. Mit Evergreens wie „We wish you a merry Christmas“ und „Fröhliche Weihnacht überall“ setzten die Bläserklassen 6a und 6b zunächst das Programm fort.

Unter der Gesamtleitung von Egon Ziesmann, der sich mit seinen Kollegen Annika Weiß und Burkhard Bertram im Dirigat abwechselte, entwickelte sich eine begeisternde Mischung aus verträumten Momenten und mitreißendem Groove, die als quasi akustische Kulisse dieses musikalischen Weihnachtsmarktes einen stimmungsvollen Kontrast zum draußen vorherrschenden Schmuddelwetter bildete. Die „Concert Band“, danach die „Bigband Youngsters“ und schließlich die „große“ Hölty-Bigband boten dem Publikum ein abwechslungsreiches Programm zwischen Besinnlichkeit und Ausgelassenheit, von Mariah Careys „All I want for Christmas is you“ über „White Christmas“ und „Winter Wonderland“ bis zum „red-nosed reindeer“ und „Rockin’ around the Christmas tree“.

Mit viel Feinarbeit quer durch die Stimmen, mit detailreichem Tiefenklang, rhythmischer Präzision und dem Mut zum Kontrast, in dem kammermusikalische Finesse und sinfonische Wucht ihre Wirkung entfalten konnten, bewiesen die Bands einzeln und im Verbund den
Facettenreichtum ihres Repertoires. Immer wieder zauberten sie neue Überraschungen aus der Palette der orchestralen Klangfarben und brachten mit spürbarer Lust ihre Musizierfreude zum Ausdruck. Am Ende bildeten die rund 170 Musikanten einen Kreis um die Stuhlreihen und stellten das begeistert mitgehende Publikum nicht nur symbolisch in den Mittelpunkt ihres Konzertes, als sie es mit einem stimmungsvollen „Jingle Bells“ zu einer überdimensionalen Pferdeschlittenfahrt einluden.

Rolf-Dieter Diehl