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Es gibt sicherlich angenehmere Uhrzeiten, um in einen Schachtag zu starten – 07:20 Uhr, ein Zeitpunkt, an dem manch einer gerade erst das Reich der Träume verlassen hat, markierte für das U12-Schachteam des Hölty-Gymnasiums bereits die Eröffnung des Tages: den Aufbruch zur Bezirksmeisterschaft im Schulschach. Wer, wie das Hölty beim Vorentscheid in Uelzen im Dezember triumphiert hat, stellt sich gerne einer neuen Herausforderung – und diese führte diesmal nach Buchholz in der Nordheide.

Dort versammelten sich am 28. Februar 2025 zahlreiche Schulen aus der Region im Albert-Einstein-Gymnasium, um die Meistertitel verschiedener Altersklassen des Schulbezirks Lüneburg unter sich auszumachen. In der Wertungsklasse IV, die die Jahrgänge bis einschließlich 2012 oder jünger umfasst, wurde in Vierermannschaften über fünf Runden gespielt. Vertreten waren die Herderschule Lüneburg, das HBG Celle, das Gymnasium Loxstedt, das Domgymnasium Verden und das AAG Cuxhaven. Doch am Ende eines langen und nervenaufreibenden Turniers stand fest: Die beste U12-Schachmannschaft zwischen Celle und Cuxhaven kommt vom Hölty-Gymnasium.

Der Turnierstart ließ die Hölty-Mannschaft um AG-Leiter Andreas Hidasi auf einen glanzvollen Durchmarsch hoffen. Mit souveränen 4:0-Siegen in den ersten beiden Runden gegen das Domgymnasium Verden und das Gymnasium Loxstedt demonstrierte das Hölty-Team eindrucksvoll seine Stärke. Doch wie so oft im Sport: Jedes Spiel muss erst gespielt werden und lässt man in der Konzentration auch nur ein kleines Bisschen nach, schleichen sich unnötige Fehler ein. Dementsprechend folgte in Runde drei ein jäher Dämpfer – eine 1:3-Niederlage gegen die Herderschule Lüneburg, die den Kampf um den Titel wieder spannend machte. Mit kühlem Kopf kämpfte sich das Hölty-Team zurück und erspielte sich in der vierten Runde ein 2:2-Unentschieden gegen das HBG. Nun hing alles an der letzten Runde, in die das Hölty-Team als Tabellenführer startete – je nach Ausgang der Partien aber sogar noch auf den 3. Platz zurückfallen konnte… Doch die Nerven hielten: Mit einem überzeugenden 3:1-Sieg gegen das AAG Cuxhaven krönten die Hölty-Schülerinnen und -Schüler ihre Leistung und sicherten sich den Bezirksmeistertitel.

Mit insgesamt 7 von 10 möglichen Mannschaftspunkten und 14 Brettpunkten verwies das Hölty-Team die Konkurrenz auf die Plätze. Jede bzw. jeder der vier Spielerinnen und Spieler leistete dabei einen wichtigen Beitrag zum Triumph: Am Spitzenbrett zeigte Razvan Pupaza (6c) mit 3 aus 5 möglichen Punkten sein Talent gegen die stärksten Gegenspieler. Dilian Barispek (7b) und Johann Ngansso Samtleben (7c) avancierten auf den Brettern 2 und 3 mit jeweils 4 aus 5 zu zuverlässigen Punktegaranten. Am vierten Brett sammelte Felina Borgemien (6a) (übrigens als einzige Schachspielerin in der Konkurrenz!) 3 enorm wichtige Punkte und sicherte mit ihrem Sieg zum 3:1 im letzten Spiel den Turniersieg in der WK IV final ab.

PlatzMannschaftMPBP
1Hölty-Gymnasium Celle714
2Herderschule Lüneburg611,5
3HBG Celle611
4Domgymnasium Verden58,5
5AAG Cuxhaven49
6Gymnasium Loxstedt26

Der Erfolg der Mannschaft ist dabei gar nicht hoch genug zu bewerten. So gelang zuletzt 2020 einer Hölty-Mannschaft – damals ein reines Mädchenteam – die Qualifikation für die niedersächsische Schulschach-Meisterschaft. Nun ist es wieder so weit: Mit dem Sieg in Buchholz löste das Quartett das Ticket für das Landesfinale am 19. März 2025 in Hannover, wo im Stadtteilzentrum KroKuS der Titel der besten Schulschachmannschaft Niedersachsens ausgespielt wird.

Ein Erfolg wie dieser ist nicht nur das Resultat harter Arbeit am Brett, sondern auch einer starken Unterstützung im Hintergrund. So hat der Schulverein dieses Ergebnis erst möglich gemacht, indem er die Fahrt nach Buchholz großzügig finanzierte und allgemein an der Schule unermüdlich das königliche Spiel fördert. Dementsprechend freut sich nicht nur die Mannschaft über die Qualifikation für das Landesfinale  – auch der Schulverein darf erleichtert aufatmen: Denn die nächste Reise führt per Bahn ins nahe Hannover, was nicht ein längeres Ausschlafen ermöglicht, sondern auch den Geldbeutel schont.

Text und Fotos: Andreas Hidasi