Der Schüleraustausch zwischen den Partnerschulen Nr.88 in Sankt-Petersburg und dem Hölty-Gymnasium Celle findet seit 2008 alle zwei Jahre statt.
In diesem Jahr waren die Partner aus Sankt Petersburg vom 4.bis 11. April in Celle zu Gast. Am Abend des 4. Aprils wurden sie von ihren Gastfamilien herzlich am Bahnhof in Celle begrüßt. Die Austauschpartner begegneten sich mit gemischten Gefühlen; die Freude über die erste Begegnung überwog deutlich, allerdings machten sich beide Seiten Sorgen darüber, ob und wie man sich verstehen und unterhalten würde. Anschließend verteilten sich die russischen Gäste auf die Gastfamilien und lernten sich näher kennen.
Der erste Tag sollte dazu dienen, den russischen Gästen den Unterricht an unserer Schule zu zeigen. Wie die Schüler und Schülerinnen feststellten, gibt es große Unterschiede zu dem Unterricht in ihrer Heimat, wie zum Beispiel der Unterricht mit dem Smartboard, aber auch die für sie ungewohnten Sitzordnungen. Vor dem Mittagessen hielt Frau Panteleeva-Stammen, die Vorsitzende der Deutsch-Russischen Gesellschaft Celle (www.drg-celle.de) einen ausführlichen Vortrag über die Städtepartnerschaft Celle-Tjumen, wobei Sie Ihre Präsentation mit vielen Bildern unterstützte und einige Fragen an die Schüler stellte. Nach dem Vortrag gingen alle Austauschteilnehmer in die Schulmensa und durften ihr leckeres Mittagessen genießen, währenddessen unterhielten sich alle sehr angeregt und erzählten begeistert vom ersten gemeinsamen Abend. Für 14 Uhr war eine Stadtführung in der Celler Innenstadt geplant, weshalb sich die große Gruppe gleich nach dem Essen auf den Weg machte. Mit den Informationen und Erzählungen von Frau Panteleeva-Stammen durften die russischen Partner schönste Fachwerkhäuser und andere Sehenswürdigkeiten in Celle betrachten. Viele erinnerte Celle an ein Lebkuchenstädtchen und hinterließ besondere Eindrücke. Zudem war die Architektur etwas völlig Neues und Märchenhaftes für die Gäste.
Für Freitag war für 3 Doppelstunden die Recherche für das Projekt „Deutsch-Russische Beziehungen“ vorgesehen. Die Teilnehmenden sollten bedeutende Ereignisse in den Deutsch-Russischen Beziehungen wie dem Zweiten Weltkrieg oder der Leningrader Blockade auf jeweils 2 Plakaten vorstellen (ein Plakat auf Russisch, eins auf Deutsch). Nach der langen Arbeitszeit konnten alle den Tag der offenen Tür an unserer Schule genießen und in jedem Fachbereich etwas ausprobieren. Der Tag der offenen Tür kam sehr gelegen, um den Gästen einen Einblick in unser Schulleben zu geben.
Der Samstag begann sehr früh, denn bereits um 6:50 Uhr war das Treffen am Bahnhof vorgesehen, um von dort aus gemeinsam einen Ausflug nach Berlin zu starten. Bei der Ankunft wurden die Partner in zwei Gruppen aufgeteilt und es begann eine Exkursion durch die historische Innenstadt Berlins. Innerhalb von zwei Stunden gab es viel Interessantes zu hören und zu sehen, natürlich wurde mehrmals die Berliner Mauer erwähnt und gezeigt. Das Brandenburger Tor war allen russischen Partnern bekannt. Danach hatten wir reichlich Freizeit, um uns selbstständig in der Stadt zu bewegen, Souvenirs zu kaufen oder auch einfach nur shoppen zu gehen, zum Beispiel in der Mall of Berlin. Schließlich haben sich alle wieder am Hauptbahnhof getroffen und fuhren gemeinsam erschöpft aber glücklich und reich an neuen Eindrücken nach dem langen Tag wieder zurück nach Celle.
Der Sonntag war ein freier Tag, an dem die Familien Aktivitäten mit den AustauschschülerInnen unternehmen konnten. So trafen sich immer wieder einige Grüppchen im Heide Park, während viele andere Schüler auf dem belebten Stadtfest in Hannover waren. Einige Partnerschüler nutzten den Tag, um sich nach der Exkursion in Berlin zu erholen. Letztendlich haben alle auch diesen Tag mit viel Aufregung und Freude verbracht und eventuelle Sprachbarrieren weiter erfolgreich überwunden.
Nach dem ereignisreichen Tag hatten die Schüler und Schülerinnen aber keine Zeit sich zu entspannen, denn am Montag ging schon die nächste Reise los und dieses mal in die Partnerstadt von St. Petersburg – die Hansestadt Hamburg. Zunächst besuchte die große Gruppe die Stiftung Deutsch-Russischer Jugendaustausch (www.stiftung-drja.de), wobei wir in 2 Gruppen über die Aktivitäten der Stiftung informiert wurden. Abwechselnd mit der anderen Gruppe gingen alle gemeinsam zur Alster, wo eine Mitarbeiterin der Stiftung Sprachanimationsspiele mit uns spielte. Anschließend fuhren wir zum Jungfernstieg, wo die Stadtführung begann. Die Führung in Hamburg hinterließ nicht ganz so viele positive Eindrücke, wie die in Berlin, allerdings rief die Stadt an sich Begeisterung hervor, besonders die tolle Aussicht von der Elbphilharmonie auf die Stadt.
Am letzten Tag wurden die Plakate fertiggestellt und das Projekt ausgewertet. Den Nachmittag nutzten die Gäste und die Gastgeber, um noch einmal in die Celler Innenstadt zu fahren und Souvenirs zu kaufen, andere fuhren nach Hannover oder vergnügten sich in der Kartbahn.
Mit vollen Koffern und oft wesentlich mehr Gepäck als zur Ankunft, verabschiedeten sich die Partner voneinander und die russischen Austauschschüler machten sich auf den Rückweg nach Sankt Petersburg.
Insgesamt war es ein unvergessliches Erlebnis und hat bei fast allen Beteiligten viele positive Eindrücke hinterlassen. Eventuelle Sprachbarrieren wurden mit Händen, Füßen und zur Not mit Übersetzern gelöst und überwunden. Außerdem schwärmten die russischen Gastschüler und -schülerinnen in ihren Aufsätzen von der Zeit in Deutschland und bedankten sich für den Austausch, den herzlichen Empfang und die zahlreichen vielseitigen Erfahrungen.
Ein Wiedersehen mit den Partner findet vom 5. bis 12. September in Sankt Petersburg statt.
Wir bedanken uns bei der Stiftung Deutsch-Russischer Jugendaustausch für die hilfreiche finanzielle Unterstützung dieses Austausches.
Valeriia Magdych (9a), Erika Spindler (9a)