Egon Ziesmann feiert großes Abschiedskonzert
Die Hektik und Anspannung des langen Tages waren ihm anzumerken, als er die Bühne zum letzten Mal im Schuldienst betrat. Da stand er nun – nach 40 Jahren Lehrtätigkeit am Hölty-Gymnasium – wirkte ein wenig verloren und nachdenklich, fast verlegen. Doch dann begann er, wie gewohnt leidenschaftlich, mit seinem aufwendig geplanten Programm. Das Publikum wurde mit einer großen Bandbreite an Selbstkomponiertem wie auch Weltbekanntem verwöhnt, umrahmt von einer kleinen Zeitreise seines Wirkens. Engagiert beteiligt waren daran zunächst die „Vokalini“, die „Young Voices“, das Ensemble „Vocale finale“ und die „Hölty-Bigband“.
Der Clou des Abends waren die überraschenden Auftritte ehemaliger Hölty-Schüler, deren Abitur bis zu 25 Jahre zurückliegt. Sie ließen in z.T. hoher Gesangsqualität von Ziesmann vor Jahrzehnten eigens komponierte Musicalsongs wieder aufleben und erinnerten an die vielen großartigen Aufführungen. Auch sein langjähriger kreativer Wegbegleiter Ulrich Frassl entzückte mit der Moritat „Und der Haifisch“ aus der „Dreigroschenoper“.
Doch auch einen kleinen Streich musste sich Egon Ziesmann gefallen lassen, als die Ehemaligen vom geplanten Beatlessong abwichen und ein eigens erdachtes Loblied zu seinen Ehren vortrugen.
Am Ende sangen und spielten Ehemalige und Aktive gemeinsam in beeindruckender Stärke – vor allem für ihn. Liebevolle Worte und Geschenke bezeugten noch einmal mit schimmernden Augen ihre große Sympathie für einen besonderen Lehrer.
Es war ein berauschender Abend voller Witz und Leidenschaft mit Schülerleistungen auf hohem Niveau. Kleine und Große zeigten mit Stolz, was sie mit Freude gelernt haben. Noch lange wird diese spielerisch leichtfüßige Veranstaltung im Geiste nachklingen.
Christin Benedict