Mit dem Theaterstück „Das Buch von allen Dingen“, das auf dem gleichnamigen Kinderroman des niederländischen Autors Guus Kuijer basiert, machte die Theater-AG des Hölty-Gymnasiums am vergangenen Freitag in Zusammenarbeit mit dem Arbeitskreis gegen häusliche Gewalt von Stadt und Landkreis Celle auf Hilfsangebote in Fällen von häuslicher Gewalt aufmerksam.
Vor Beginn der Aufführung konnten sich die Gäste bei den Vertretern des Arbeitskreises über deren Angebote informieren. Wer Hilfe sucht, weil in der Familie Gewalt ausgeübt wird, kann sich an folgende Organisationen wenden: Polizei Celle, Jugendamt der Stadt Celle, Weisser Ring (Unterstützung von Kriminalitätsopfern), Stiftung Linerhaus (Täterarbeit), Erziehungsberatungsstelle des Landkreises Celle, Stiftung Opferhilfe Niedersachsen, Frühe Hilfen/Kinderschutz – Stadt Celle, Haus der Familie/BISS Beratungsstelle – Der Paritätische, Autonomes Frauenhaus Celle e.V., Kinderschutzbund Celle e.V..
Wenn Thomas Klopper, die Hauptfigur in „Das Buch von allen Dingen“ gefragt wird: „Was willst du später eigentlich mal werden?“, antwortet er: „Glücklich. Ich werde später glücklich.“ Die Geschichte spielt in den Niederlanden der 50er Jahre. Damals war die Prügelstrafe noch nicht gesetzlich verboten wie heute. Der zehnjährige Thomas wird für kindliche Fehler vom Vater mit dem Holzlöffel gezüchtigt. Die Mutter, die ihren Sohn schützen will, bekommt Schläge ins Gesicht. Das alles tut der Vater in dem Glauben an eine von Gott gewollte Ordnung. Doch die Familie bekommt Hilfe von außen. Auf sehr subtile Weise mischt sich die Nachbarin Frau van Amersfoort in das unheilvolle Familienleben ein. Außerdem wird Thomas von der 16-jährigen Elisa mit dem Lederbein bestärkt sowie dem Herrn Jesus, der Thomas Probleme aus eigener Erfahrung heraus gut nachvollziehen kann, schließlich hat sein Vater von ihm verlangt, sich ans Kreuz nageln zu lassen. Margot, Thomas ältere Schwester, entwickelt sich vom kichernden Dummchen zum „Engel mit dem Schwert“, der den Vater aus dem Haus jagt. Am Ende wird die Wohnung der Familie Klopper von der „schlimmsten Plage“ heimgesucht: Frauen und Kinder, die zu Thomas‘ Vorleseclub eingeladen sind.
„Das Buch von allen Dingen“ stellt ein schwieriges Thema dar, aber die Geschichte ist nicht bedrückend, sondern macht Mut.
In dem Nachgespräch mit den Vertretern des Arbeitskreises gegen häusliche Gewalt wurde die Leistung der Darsteller und Darstellerinnen gewürdigt. Sie haben es geschafft, sich in die Rollen hineinzudenken und die Schwere des Themas durch ein humorvolles Spiel zu kompensieren.
Am Freitag, 24.02., führt die Theater-AG „ Das Buch von allen Dingen“ ein zweites Mal auf. Zwei weitere Aufführungen sind für Mai geplant. Eintrittskarten gibt es im Sekretariat und an der Abendkasse.
Daniela Bunkenburg (Leiterin der Theater-AG)