Altbewährtes im neuen Gewand – So lässt sich das traditionelle Sommerkonzert des Hölty-Gymnasiums in diesem Jahr charakterisieren. Altbewährt waren die tolle Musik, die die vielen verschiedenen Musikgruppen des Hölty nacheinander mit viel Können und Enthusiasmus präsentierten, die abwechslungsreiche Programmauswahl aus einer Vielzahl von Stilen und Epochen und die sommerliche Atmosphäre mit der Verköstigung in der Konzertpause durch die 11. Jahrgangsstufe der Schule. Dies alles gab es im neuen Gewand, denn das Hölty konnte aufgrund neuer Flucht- und Sicherheitsbestimmungen nicht mehr auf die schuleigene Sporthalle zurückgreifen, sondern musste in die Halle 10 der CD-Kaserne ausweichen. Und dieses neue Gewand passte gut.
Das wurde gleich deutlich, als die Akustik die ersten sauberen Töne einiger Blechbläser des Hölty durch die langgezogene Halle transportierte. Die „Blechbox“ eröffnete das Konzert mit einer Intrade von Valentin Haußmann aus der Renaissance und stimmte sogleich das Publikum auf den harmonischen Abend ein. Ihnen folgte die Bläserklasse 5a, die zum Abschluss des Jahres ihren ersten öffentlichen Auftritt mit einer erstaunlichen Sicherheit und Gelassenheit bewältigte. Ihre Interpretationen der Musikstücke wie „March along; Quick Time“ von Jacob de Haan und dem Frühlingslied „sakura, sakura“ aus Japan zeigten, dass sich die fortgeschrittenen Musikgruppen des Hölty zukünftig um ihren Nachwuchs keine Sorgen machen müssen. Die Bigband-Youngsters, die junge Hölty-Bigband, traten nicht minder souverän auf und brachten mit „C-Jam Blues“ von Duke Ellington und dem Rock’n’Roll-Song „Rock around the Clock“ von Freedmann/DeKnight Schwung und das Gefühl eines Sommerfestes in Halle 10.
Im Wechsel mit den Blechbläsern trat folgend mit den Vokalini der Unterstufenchor des Hölty auf. Es kehrten nun die sanften und nachdenklichen Töne in die Konzerthalle ein. So gab es mit Gavin Sutherlands „I am sailing“ und Michael Jacksons und Lionel Richies „We are the world“ etwas zum Mitfühlen, bevor die Bläserklasse 6b dem Publikum ihre musikalische Entwicklung nach zwei Jahren Ausbildung in der Schule überzeugend darboten.
Die Young Voices, der Mittelstufenchor der Schule, entließ das Publikum mit bewegend vorgetragenen Melodien in die Pause. Sie zeigten dabei die Bandbreite ihres Könnens und wussten den Pop-Song von Cyndi Laupers „Time after time“ sowie verschiedene Volkslieder wie „Sascha“ aus Russland oder „Dodi li“ aus Israel mit sauberer Intonation zu präsentieren.
Nach der Pause folgten neben dem sicheren Auftritt der Bläserklasse 6a die fortgeschrittenen Musikensembles der Schule, die den jüngeren Gruppen in nichts nachstanden und ebenfalls das Publikum zu überzeugen wussten. Der Oberstufenchor „Vokale Finale“ glänzte durch klare Abstimmung der einzelnen Stimmen, vor allem beim Prinzen-Song „Alles nur geklaut“. Auch die Concert Band zeigte sich mit dem gefühlvollen Titanic-Filmsong „My heart will go on“ und mit dem schwungvollen Latingroove „Soul Bossa Nova“ von Quincy Jones von ihrer besten Seite.
Das Finale eines schönen Konzertes leitete das Schülerinnen-Quartett Samantha Swinford, Laura Hillbring, Victoria Dell und Emily Karstens mit dem beseelt vorgetragenen „Diamonds are a girls’s best friend“ von Styne/Robin ein, bevor dann die Hölty-Bigband am Höhepunkt noch einmal mit dem James-Bond-Titelsong „Skyfall“ und dem Earth-Wind-Fire-Song „September großen Musikgenuss anbot. Samantha Swinford überzeugte dabei als Sängerin, genau wie Greta Zauske mit ihrem Saxophon-Solo.
Nach zweieinhalb Stunden bunten Musikprogramms stimmten sowohl die Musiker als auch das Publikum gemeinsam in „Der Mond ist aufgegangen“ ein und beschlossen das von den Musiklehrern Egon Ziesmann, Burkhard Bertram und Annika Weiß gut vorbereitete und souverän durchgeführte Sommerkonzert und das in einem neuen Gewande.
Michael Rücker