Auch in diesem Jahr wurde der Regionalwettbewerb in Celle, zum Schutz aller Beteiligten, wieder digital, in Form von Videokonferenzen, durchgeführt.
Für den Wettbewerb hatten sich 34 Projekte angemeldet. Davon entfielen jedoch nur 8 Projekte auf den Landkreis Celle, die restlichen und damit in ihrer Anzahl überwiegenden Projekte kamen aus Buchholz in der Nordheide (18), Otterndorf (3), Soltau (2), Uelzen (1), Clenze (1) und Dannenberg (1). Aus dem Landkreis Celle waren das Christian-Gymnasium Hermannsburg, das Gymnasium Ernestinum , das KAV-Gymnasium, das Immanuel-Kant-Gymnasium Lachendorf und das Hölty-Gymnasium vertreten.
Das Hölty hat sich mit zwei Projekten in den Bereichen Mathematik/Informatik sowie Technik am diesjährigen Wettbewerb beteiligt. Beide Projekte wurden in der Altersgruppe über 15 Jahre, also Jugend forscht, eingereicht und haben den 1. Platz belegt, was in diesem Jahr nicht ganz einfach war. Sowohl im Bereich Jugend forscht als auch im Bereich Schüler experimentieren wurden in vielen Fachgebieten keine ersten Preise vergeben, da die Qualität der Projekte noch nicht ausreichte, um auch im Landeswettbewerb bestehen zu können.
Ara Al Yossef und Lukas Bödecker aus der 11. Klasse wollten zeigen, dass die Zeit in bewegten Objekten langsamer vergeht. Das hatte Albert Einstein bereits im Jahr 1905 in seiner speziellen Relativitätstheorie vorausgesagt. Dafür haben sie ein Experiment entwickelt, in dem zwei stationäre und eine bewegliche „Lichtuhr“ verwendet werden. Da das Design einer solchen Lichtuhr nicht trivial ist, haben sie zu deren Realisierung einen eigenen Microchip entwickelt, den sie mit der hardwarenahen Programmiersprache VHDL beschrieben, simuliert und programmiert haben. Ein Mikrocontroller unterstützt dabei Prozesse, die nicht in Echtzeit durchgeführt werden müssen. Zum Erlernen der Sprache VHDL hatten sie bereits im letzten Jahr am Wettbewerb Invent a Chip erfolgreich teilgenommen.
Sebastian Schütze (Klasse 10) und Jannik Reimann (Klasse 11) haben sich mit den elektrischen Strömen zwischen Pflanzenzellen beschäftigt. Zum zerstörungsfreien Messen dieser winzigen Aktionspotentiale haben sie einen sehr kostengünstigen elektronischen Messaufbau entwickelt, der den in Forschungslaboren verwendeten Geräten in nichts nachsteht. Als Pflanzen wählten sie die Venusfliegenfalle und die Mimose, da diese bei äußerer Reizung schnelle sichtbare Bewegungen ausführen. Die so erhaltenen störungsfreien Aktionspotentiale wurden genau analysiert und anschließend, in Echtzeit, mit einem Mikrocontroller in das Aktionspotential der jeweils anderen Pflanze umgewandelt. So kann der Reiz der einen Pflanze auf die andere Pflanze übertragen werden, um dort eine Bewegung auszulösen. Die beiden Pflanzen können so miteinander kommunizieren.
Die Organisation durch die SVO und Jugend forscht verlief wie gewohnt perfekt. Alle Teilnehmer:innen erhielten per Post im Vorfeld des Wettbewerbs ein nettes Geschenk und genügend „Nervennahrung“ in Form von Süßigkeiten.
Unsere beiden Siegergruppen werden am Landeswettbewerb Jugend forscht in Clausthal-Zellerfeld vom 21. bis 23. März 2022 teilnehmen, der in diesem Jahr leider auch online stattfinden wird.
Die Erstplatzierten des Landeswettbewerbs Jugend forscht dürfen vom 26. bis 29. Mai beim Bundeswettbewerb in Lübeck teilnehmen, das höchste Ziel für alle Teilnehmer:innen am Wettbewerb. Dieser wird voraussichtlich endlich wieder in Präsenz durchgeführt. Dafür drücken wir unseren Jungforschern ganz fest die Daumen.
Herbert Schütze