Am Freitag, den 04.03.2022, saßen viele Schülerinnen und Schüler nicht wie gewohnt im Unterricht, sondern wanderten vereint in der Farbe Weiß auf die Pausenhöfe der Schulen. Auch am Hölty-Gymnasium in Celle stellten sich um 11 Uhr die Jahrgänge auf die am Boden aufgezeichneten Buchstaben des Schriftzuges PEACE. Gemeinsam wollten sie ein Zeichen setzen: Für den Frieden und gegen den Krieg in der Ukraine.
Am Anfang dieser Aktion stand die Betroffenheit angesichts der Situation in der Ukraine, viele Gespräche in der Schulgemeinschaft des Hölty-Gymnasiums und das Bedürfnis, die eigene Solidarität zu signalisieren. Aus diesem Grund wurde auch in der Sitzung der Schülervertretung am Montag, den 28.02.2022, lange und engagiert diskutiert, wie eine angemessene Aktion aussehen könnte. Alle Mitglieder waren sich einig, dass es um ein Signal für den Frieden gehen sollte, das aber nicht die Menschen mit russischem Hintergrund abwerten sollte. Schließlich betrifft das am Hölty-Gymnasium einen großen Teil der Schülerinnen und Schüler und das gemeinschaftliche Lernen, das Miteinander und die Freundschaften sollen nicht beeinträchtigt werden. Erst im letzten Jahr hatte die Schülervertretung ein klares Signal für eine vielfältige und multikulturelle Schule gesetzt und ein harmonisches Miteinander in der Schulgemeinschaft soll auch weiterhin das Ziel sein.
So entstand die Idee, die gesamte Schule zu einem symbolischen Akt für den Frieden aufzufordern, indem alle mit weißer Bekleidung oder einem weißen Oberteil am Freitag zur Schule kommen. Festgehalten werden sollte dieser symbolische Akt mit einem Foto auf den beiden Schulhöfen in Celle und Hambühren durch den Schriftzug „Peace“ sowie das Friedenssymbol aus Menschenketten. Schon in der Sitzung am Montag wurde der Wunsch geäußert, diese Aktion über den Kreisschülerrat auch in die anderen Schulen zu tragen.
Tim Hartwich stellte deshalb als Vertreter des Hölty-Gymnasiums die Ideen im Kreisschülerrat vor und dort waren alle Mitglieder begeistert von der Idee und wollten sich auch engagieren. So wurden in kürzester Zeit die Schülervertretungen der Schulen in Celle sowie die Schulleitungen der Schulen informiert und um Teilnahme gebeten. Bis Mittwoch hatten sich die meisten Schulen schon zurückgemeldet und alle zeigten ein großes Engagement.
Dabei ist es allen Mitgliedern der Schulgemeinschaften wichtig, dass man bei solchem Leid nicht schweigen kann, sondern sich für den Frieden und das friedvolle Miteinander aller Kulturen positionieren muss. Diese Positionierung soll als Friedenszeichen schon auf dem Schulweg durch die weißen Oberteile Aufmerksamkeit erregen. Die Vorstellung, dass mehr als 9000 Schülerinnen und Schüler aber auch Lehrkräfte und anderes Schulpersonal schon auf dem Schulweg und dann auf dem Schulhof Solidarität bekunden, ist bewegend. Es ist der Wunsch der Schülervertretungen und des Kreisschülerrates, dass dies Stärke, Mut und Kraft für die folgenden Wochen mit sich bringt und daraus weitere Formen von Solidarität und Hilfsaktionen wie zum Beispiel Geld- oder Sachspenden entstehen.