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Le premier prix! (Der erste Preis!)

Anlässlich des 60jährigen Jubiläums der Städtepartnerschaft zwischen Celle und Meudon nahmen wir als Französisch-Kurs der 9. Klassen im Mai 2013 an einem Wettbewerb teil, bei dem für ein Buch über die deutsch-französische Freundschaft der beiden Städte ein Vorwort auf Französisch verfasst und ein Titelbild gestaltet werden sollte. Anfang Dezember 2013 erreichte uns dann eine großartige Nachricht: Wir hatten den ersten Preis gewonnen!!! Unsere Mühen wurden durch eine dreitägige Reise vom 12. bis zum 14. Januar 2014 nach Straßburg belohnt. Hier unser Bericht zur Fahrt.

 On y va! (Los geht’s!)

Am Sonntag um 9 Uhr traten wir mit 27 Schülern/-innen die Reise mit dem Bus, in Begleitung von Frau Klein und Frau Günther, an. Ein Verkehrsunfall auf der A7 hinderte uns daran, auf die Autobahn zu fahren, sodass wir zunächst eine Umleitung in Kauf nehmen mussten. Daraufhin verlief die Fahrt aber problemlos. Wir hörten Musik, spielten „Stadt, Land, Fluss“ und unterhielten uns. Nach vielen Stunden Fahrt und drei Pausen kamen wir gegen 17 Uhr an unserer Jugendherberge (Auberge de Jeunesse) an. Zuvor überquerten wir den sehr nebligen Rhein und somit die deutsch-französische Grenze. Nach der anstrengenden und langen Fahrt verteilten wir uns auf unsere Zimmer und unternahmen unseren ersten Versuch, die Betten nach französischer Art zu beziehen. Um 19 Uhr gab es dann Abendbrot, wobei das typische französische Baguette nicht fehlen durfte. Zum Ausklang des Abends kamen wir noch einmal zusammen, um das Treffen mit dem EU-Politiker Bernd Lange am darauffolgenden Tag vorzubereiten. Ab 22 Uhr lagen wir dann in unseren Betten.

                                                                                                              Ho Ching Tran, Charlotte Reske, Emelie Kaspar

 Une rencontre franco-allemande (ein deutsch-französisches Treffen)

Am Montagmorgen fuhren wir mit dem Bus in die Straßburger Innenstadt und liefen gemeinsam zur Kathedrale. Dort warteten wir eine halbe Stunde auf die französische 9. Klasse (troisième) des Collège „La Providence“. Als sie dann endlich kamen, wurden wir von den Lehrern in deutsch-französische Kleingruppen aufgeteilt. Uns wurden Aufgaben gestellt, die wir während einer Stadtführung lösen sollten. Jede Gruppe erhielt eine Liste deutscher und französischer Zungenbrecher, die wir uns gegenseitig beibringen sollten. Außerdem bekamen wir einen Ausdruck des berühmten Gemäldes „La liberté guidant le peuple“ („Die Freiheit führt das Volk“) von Eugène Delacroix, welches wir als Standbild nachstellen sollten. In den Gruppen versuchten wir auf Deutsch und Französisch zu kommunizieren, doch manchmal haben wir auch Englisch gesprochen. Wir schauten uns die „Place Kléber“ (Kléberplatz) mit der dazugehörigen Statue des französischen Generals und das Kaufhaus „Galeries Lafayette“ an. Dann liefen wir durch die kleinen, immer noch weihnachtlich geschmückten Gassen mit ihren historischen Fachwerkhäusern. Die Franzosen zeigten auch einigen von uns ihre Schule, die mitten in der Innenstadt lag. Zum Schluss fanden sich alle Gruppen wieder an der Kathedrale zusammen und wir überreichten den französischen Schülern als Dankeschön typisch deutsche Süßigkeiten, die wir ihnen mitgebracht hatten. Bevor sie wieder zurück in den Unterricht mussten, tauschten wir unsere Kontaktdaten aus und machten noch ein gemeinsames Foto vor der historischen Fassade des Münsters. Danach hatten wir noch den Nachmittag über Zeit, um gruppenweise in die Stadt zu gehen und Straßburg auf eigene Faust zu erkunden.

                                                                              Hannah Blasczyk, Chiara Mara, Bennet Lindner, Pia Dampster

 Les monuments à Strasbourg (Die Sehenswürdigkeiten in Straßburg)

Auf unserem Weg durch Straßburg kamen wir an vielen Sehenswürdigkeiten vorbei. Die bekannteste war unser Startpunkt: Das Straßburger Münster (La Cathédrale Notre-Dame), welcher 140 Meter hoch ist und um das es im Vergleich zu den anderen Plätzen und Straßen der Stadt sehr stürmisch war. Die Kathedrale ist aufgrund ihrer kunstvollen Fassade ein sehr imposantes Gebäude und der Bau dauerte von 1176 bis 1439. Bis 1874 war die Straßburger Kathedrale sogar das höchste Gebäude der Menschheit! Unsere französischen Freunde hatten uns am Vormittag auch zur Place Gutenberg (Gutenbergplatz) geführt, einem sehr belebten Platz. Auf der Place Kléber befand sich unter anderem ein großer Applestore und eine riesige Markthalle, wo man von Süßigkeiten bis technischen Geräten alles kaufen konnte. Aufgrund des regnerischen Wetters nutzen wir ausgiebig die Gelegenheit zum Bummeln und Shoppen in den vielen Geschäften. Da es nicht mehr aufhören wollte zu regnen, konnten wir das bekannte Stadtviertel „La Petite France“ (das kleine Frankreich) leider nicht mehr besuchen. Wir mussten daher feststellen, dass ein einziger Tag nicht ausreicht, um all die schönen Sehenswürdigkeiten zu besichtigen. Am Abend bekamen wir aber doch noch die einmalige Möglichkeit, die bekannteste EU-Institution in Straßburg zu besuchen: das Europaparlament.

Philipp Katzer, Lennart Bartsch, Max Zgraja, Niklas Armbrust

 Le parlement européen (Das Europaparlament)

Dort angekommen waren wir überwältigt von dem riesigen Glaskomplex. Das Gebäude strahlte am Abend eine beruhigende Atmosphäre aus und der Innenhof beeindruckte uns durch seine architektonische Meisterleistung. Nachdem wir die strengen Sicherheitskontrollen passiert hatten, wurden wir in einen Konferenzraum geführt, in welchem der niedersächsische EU-Abgeordnete Bernd Lange uns Rede und Antwort zu seinem Berufs- und Privatleben stand. Wir fragten ihn zum Beispiel, wie er zur Homo-Ehe steht und was er über die NSA-Affäre denkt. Er teilte uns auch seine Meinung zur EU-Flüchtlingspolitik und zur PKW-Maut mit. Auf die Frage, ob er schon mal was Verbotenes getan hat, wollte er uns aber leider keine Antwort geben. Dafür gab er aber bereitwillig Auskunft darüber, wie viel man als EU-Abgeordneter verdient und wofür er seine Einkünfte ausgibt. Einen Teil seines ca. 8.200 € hohen Gehalts spendet er an Hilfsorganisationen wie „Ärzte ohne Grenzen“. Er hat außerdem eine Begeisterung für Oldtimer und Wassersportarten, aber aufgrund seines stressigen Berufs sehr wenig Freizeit. Durch das Treffen mit Herrn Lange haben wir große Einblicke in das Leben eines EU-Abgeordneten bekommen. Bevor sich Herr Lange von uns verabschiedete, durften wir uns noch mit ihm ablichten lassen. So haben wir immer eine Erinnerung an dieses informative Erlebnis. Anschließend wurden wir in den riesigen Sitzungssaal geführt, wo wir für eine Viertelstunde an einer Sitzung teilnehmen konnten. Thematisch ging es hier um die Energiewende und um Wilderei. An jedem Besuchersitz befanden sich Kopfhörer, über die man den jeweiligen Redner verstehen konnte, da immer Dolmetscher anwesend sind, die simultan in alle 24 Amtsprachen der EU übersetzen. Sehr beeindruckend!

Nik Nitschkowsky, Yannick Nehr, Leon Huke, Sebastian Heid

 La Galette des Rois (der Dreikönigskuchen)

Am zweiten Abend haben einige von uns einen französischen Brauch ausprobiert, die sogenannte „Galette des Rois“ (Dreikönigskuchen), die man zwischen dem 6. und 15. Januar in allen Bäckereien Frankreichs kaufen kann. Anlässlich des Feiertags der Heiligen Drei Könige isst man diesen Kuchen folgendermaßen: Der jüngste Teilnehmer setzt sich unter den Tisch und darf entscheiden, wer welches Kuchenstück bekommt. Innerhalb des aus Blätterteig und einer Marzipancremefüllung bestehenden Kuchens befindet sich eine kleine Porzellanfigur („fève“). Wer diese Figur in seinem Kuchenstück findet, ist der König oder die Königin des Tages und setzt eine Pappkrone auf. Wir hatten sehr viel Spaß bei diesem Brauch!

 Au revoir la France! (Auf Wiedersehen Frankreich!)

Nachdem der Busfahrer alle unsere Gepäckstücke im Bus verstaut und jeder einen Platz gefunden hatte, traten wir unsere lange Heimfahrt an. Von der Jugendherberge wurde uns ein Lunchpaket zur Verfügung gestellt, welches aus einem typisch französischen Sandwich, einem Babybel-Käse, einer Apfelmustüte, Keksen, Chips und einer Flasche Wasser bestand. Nach drei Stunden machten wir die erste Pause an einer Raststätte, wo wir uns die Beine vertreten konnten. Danach folgte eine problemlose Weiterfahrt ohne Staus. Als wir am Nachmittag bei der zweiten Pause aus dem Bus stiegen, entdeckten wir den Mannschaftsbus des VfL Wolfsburg neben unserem Busparkplatz. Leider befand sich die Mannschaft nicht darin, sondern war schon auf dem Weg zum Freundschaftsspiel in Indien. Die Wolfsburgfans unter uns nutzten die spektakuläre Gelegenheit, um sich vor dem Bus fotografieren zu lassen und mit dem Busfahrer zu sprechen. Die Fahrt verbrachten wir mit Karten spielen, Musik hören, schlafen und quatschen. Wir fuhren durch hügelige Landschaften, welche uns Druck auf den Ohren bereitete. Das Wetter war wie auch die Tage zuvor leider grau und trist. Es war so neblig, dass man oft kaum das Umland sehen konnte. Angekommen in Celle bedankten wir uns mit Applaus bei unserem Busfahrer, der uns sicher wieder nach Hause gebracht hatte.

Im Großen und Ganzen war die Reise ein voller Erfolg. Wir sind sehr froh darüber, durch diesen Hauptpreis neue Freunde in Straßburg gewonnen und viel erlebt zu haben. Unsere Mühen bei der Wettbewerbsteilnahme haben sich gelohnt! Hoffentlich bietet sich uns bald wieder die Gelegenheit, nach Frankreich zu fahren und weitere Städte und Regionen unseres Nachbarlandes kennenzulernen.

Lilli Bleichert, Melek Bilmez, Hannah Kubersky, Angelina Tiemann