Kurz vor dem Aussetzen des Schulbetriebs konnte die Mädchenmannschaft des Hölty-Gymnasiums einen großen Erfolg bei den Niedersächsischen Schulschachmeisterschaften am 11.03.2020 feiern. So errang das Team um Kawsar Saify (12), Sarah Schnöge (12) und Nadiia Sliusarenko (8c) bei dem in Hannover ausgetragenen Wettbewerb einen ausgezeichneten dritten Platz in der Wettkampfklasse M1 der Schülerinnen ab dem Jahrgang 1999 und jünger und kann sich nun als drittbeste Mädchenmannschaft in Niedersachsen bezeichnen.
Dabei hatte der Turniertag am Morgen für die von Schach-AG-Leiter Andreas Hidasi betreute Reisegruppe mit einer Hiobsbotschaft begonnen. So musste die vierte und auf Brett 1 gesetzte Mitspielerin krankheitsbedingt kurzfristig absagen. Da es auf die Schnelle nicht möglich war, eine Ersatzspielerin zu organisieren, musste die Mannschaft nur mit drei Spielerinnen und somit stark benachteiligt antreten. Diese Schwächung machte das gesamte Team, und allen voran Kawsar Saify mit einer Quote von 4 Siegen aus 6 Partien, mit überdurchschnittlichen Einzelleistungen wieder wett, sodass nach dem vierten Platz im Vorjahr in diesem Jahr ein Podestplatz verbucht werden konnte.
Dass der Corona-Virus auch vor dem Schachsport nicht halt macht, mussten alle am Turnier beteiligten Spielerinnen und Spieler jedoch gleichfalls feststellen. So gilt Schach gemeinhin ja nicht nur als Spiel der Könige und der großen Strategen, sondern auch als Inbegriff von Höflichkeit. Klassischer Ausdruck letzterer ist dabei das Shakehands, das sogar laut Regelwerk Anfangs- und Endpunkt einer jeden Schachpartie bildet und welches bei Missachtung zum Verlust einer Partie führen kann. Darum war es für alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer eine ungewohnte Situation, auf Anweisung des Schachverbandes „auf das Händeschütteln vor der Partie […] zugunsten eines freundlichen Zunickens“ zu verzichten. Dieser allgemein präsente Corona-Schatten, der sich durch die Absage einiger Mannschaften und eine nur im kleinen Rahmen abgehaltene Siegerehrung weiter manifestierte, sorgte für eine insgesamt gedrückte Turnierstimmung, die für alle Beteiligten ein hoffentlich einmaliges Erlebnis bleibt.
Andreas Hidasi