Die Niedersächsische Russischolympiade, die seit über 40 Jahren vom Fachverband der Russischlehrer und Slawisten in Niedersachsen ausgerichtet wird, fand in diesem Schuljahr aufgrund der Pandemie als Online-Wettbewerb statt. Bis zum 23.12. 2021 konnten Schülerinnen und Schüler, die an niedersächsischen Schulen Russisch lernen, selbstgedrehte Videos einreichen, die Interesse für Russland, die russische Sprache und Kultur wecken sollen. Die Teams, denen diese Aufgabe am besten gelungen ist, wurden in einer Online-Abstimmung ermittelt, bei der alle Schülerinnen und Schüler, die in Niedersachsen Russisch lernen, und deren Partnerschulen in Russland teilnehmen konnten. Dabei belegten die Teilnehmerinnen des Hölty-Gymnasiums Celle Sophia Awerbuch (10a) und Emilie David (10b) mit ihrem Videobeitrag den ersten Platz und Anna Angold (11a) und Darya Kablash (11b) den zweiten Platz.
Erster Platz: «Солнце и луна»
Anlässlich der 43. Niedersächsischen Russischolympiade, die 2017 am Hölty-Gymnasium Celle stattfand, schrieben die Schülerinnen und Schüler des Russischkurses des damaligen 6. Jahrgangs den Text zum Rap «Солнце и луна». Der Text wurde von Schülerinnen und Schülern mit muttersprachlichem Hintergrund zur Hälfte auf Russisch und von Schülern, die Russisch als Fremdsprache lernen, zur Hälfte auf Deutsch verfasst. Der Refrain «Русский язык – это солнце и луна» (Die russische Sprache ist die Sonne und der Mond) soll die zwei Seiten des Sprachenlernens verdeutlichen: einerseits ist es schwer, Russisch zu lernen, andererseits hat die russische Sprache so viel Interessantes zu bieten. Bei der Siegerehrung führten die Sechstklässler und Sechstklässlerinnen den Rap zum ersten Mal auf. In den folgenden Jahren traten sie mit dem Rap beim Tag der offenen Tür im Hölty-Gymnasium und bei der Jubiläumsfeier zum 25jährigen Bestehen der Städtepartnerschaft zwischen Celle und Tjumen auf. Als 2020 der Tag der offenen Tür aufgrund der Pandemie nur in digitaler Form stattfinden konnte, erstellten zwei Schüler ein Video mit Untertiteln zum Rap für die Homepage der Schule. Die Tonaufnahme wurde von Tillmann Weiß gemacht. Vielen Dank noch einmal dafür!
Als die 44. Niedersächsische Russischolympiade ebenfalls aufgrund der Pandemie in digitaler Form stattfinden musste, bot sich eine neue Gelegenheit, den Rap noch einmal zu präsentieren. Da die beteiligten Schülerinnen und Schüler aber nicht mehr mit dem Video zufrieden waren (die Fotos waren nicht mehr aktuell), beschlossen Emilie David und Sophia Awerbuch ein neues Video passend zum Rap zu erstellen.
Emilie beschreibt ihre Arbeit so:
“Als Erstes haben wir Ideen zum Liedtext gesammelt. Dann haben wir einzelne Bilder digital gemalt und geschaut, wie lang die Sequenzen sein müssen, um zum Text zu passen. Im Nachhinein haben wir das Video geschnitten und den Ton hinzugefügt. Die Animation wurde mit „iArtboon“ gemalt und das Video mit „CapCut“ geschnitten.“
Emilie und Sophia haben sich sehr über den ersten Platz gefreut, da sie nun im Herbst an der Bundesolympiade in Marburg teilnehmen dürfen.
Wer sich beim Anschauen des Videos über die Zeile „Putin ist so heiß, darum brauchen Russen Eis“ wundert, darf nicht vergessen, dass der Text 2017 geschrieben wurde. Damals war diese Zeile als Satire gemeint in Bezug auf Putins Auftritt mit nacktem Oberkörper hoch zu Ross. Nach dem russischen Angriff auf die Ukraine wirkt diese milde Form der Satire nicht mehr angemessen.
Zweiter Platz: «Словно мечта»
Das Video «Словно мечта» („Wie ein Traum“) hat bei der landesweiten Online-Abstimmung den zweiten Platz belegt. Unter den Russischlernenden des Hölty-Gymnasiums lag der Beitrag aber an erster Stelle. Somit sind Darya Kablash und Anna Angold schulinterne Siegerinnen. (Emilie und Sophia lagen schulintern auf Platz 2). In dem Video stellen Anna und Darya Celle vor, besonders die „russischen Seiten“ der Stadt.
Darya beschreibt ihre Arbeit so:
„Die Idee kam uns ganz einfach während eines Brainstormings. Unsere Stadt ist für Menschen in Russland ziemlich ungewöhnlich, also haben wir entschieden, dass dies ein tolles Motiv für das Video wäre. Dann haben wir das Drehbuch im Detail geschrieben: welche Szene auf welche folgt, was gesagt wird und welche Wirkung wir erzeugen wollen. Ich hatte auch sofort die Idee mit den Geräuschen von Zauberei und Wiehern von Pferden im Kopf. Nachdem ich die Hauptszenen mit Anna gedreht hatte, bin ich einfach mit meinem Handy durch die Stadt gelaufen und habe alles gefilmt, was mir schön und interessant erschien. Dann ging es ans Schneiden. Ich habe verschiedene Musiken für verschiedene Stimmungen, die sich im Laufe des Videos ändern, hinzugefügt. Die Übergänge machten das Video glatt und dynamisch. Am Ende machte ich ein Intro und Outro, was lange gedauert hat, aber ich mag das Ergebnis. Wir haben für die Entwicklung der Idee etwa eine Woche gebraucht, zwei Tage haben wir gedreht und etwa einen Tag geschnitten (mit dem Programm Adobe Premiere Pro).
Auch Anna und Darya freuen sich, dass sie nun an der Bundesolympiade in Marburg teilnehmen dürfen.
Frau Nerreter gratulierte den Siegerinnen persönlich und überreichte ihnen ihre Urkunden und Preise.
Wir wünschen Emilie, Sophia, Anna und Darya viel Erfolg bei der Bundesolympiade im Herbst!
Daniela Bunkenburg (Russischlehrerin)