„Die Nazis verfolgten und ermordeten Millionen Menschen. Hilf mit, an die Opfer zu erinnern, denn jeder Name zählt.“ Mit dieser eindringlichen Bitte um Unterstützung wandten sich die Arolsen Archives, das internationale Zentrum über NS-Verfolgung, Mitte Januar an die Öffentlichkeit. Anlässlich des Holocaust-Gedenktages am 27. Januar, an dem international alljährlich an die Befreiung des Konzentrations- und Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau im Jahr 1945 erinnert wird, sollten weitere 30.000 Dokumente aus der sogenannten „Auswandererkartei“ Bremen, die im Staatsarchiv Bremen aufbewahrt wird, mit Hilfe von Freiwilligen digitalisiert werden.
Zu den fleißigen Unterstützern gehörten dieses Jahr auch Schülerinnen und Schüler der Klassen 8 und 10 des Hölty-Gymnasiums Celle, die in der Vorwoche zum Holocaust-Gedenktag an der sogenannten #everynamecounts-Challenge teilnahmen.
Die Grundidee der #everynamecounts-Challenge war dabei einfach. Das Arolsen-Archiv beherbergt Dokumente, die die Schicksale von 17,5 Millionen Menschen während der Zeit des Nationalsozialismus belegen. Diese Dokumente sind bereits eingescannt, doch um sie weltweit auffindbar und sichtbar zu machen, ist es notwendig, die Informationen in eine umfassende Datenbank einzutragen. Hier kam die Hilfe der Teilnehmerinnen und Teilnehmer ins Spiel, die über eine digitale Eingabemaske die Informationen aus den abgebildeten Originaldokumenten in die Datenbank übertragen konnten.
Die Themenvielfalt, an der gearbeitet wurde, spiegelte dabei die unterschiedlichen Aspekte der NS-Verfolgung wider. Von Flucht und Vertreibung über das Konzentrationslager Dachau bis hin zu Displaced Persons und Emigration – die Jugendlichen hatten die Möglichkeit, in verschiedenen Bereichen aktiv zur Erinnerung beizutragen und Teil wissenschaftlichen Arbeitens zu sein.
Andreas Hidasi