Dass Rassismus und Intoleranz am Hölty-Gymnasium keinen Platz haben, hat nicht nur die Aktion der Schülervertretung „Multikulti ist himmlisch“ bewiesen, die überregionale Aufmerksamkeit bekam. Jetzt ist das Hölty-Gymnasium offiziell Teil des Netzwerks „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ – und konnte dafür eine berühmte Ex-Höltyanerin als Patin gewinnen.
Bei einem feierlichen Festakt übergab Kai Thomsen, Geschäftsführer der CD-Kaserne, stellvertretend für das Netzwerk Courage die Plakette und die Urkunde. Schulleiterin Monika Nerreter hob in ihrer Rede die Bedeutung von Vielfalt, Respekt und Toleranz hervor. Gegen Rassismus müsse die gesamte Schule aktiv vorgehen. „Dazu gehört die Verpflichtung, Vorurteile abzubauen und eine Kultur des Respekts zu fördern sowie der Mut, rassistische Denkmuster zu bekämpfen.“ Die Schülerinnen und Schüler seien dabei das Herzstück des Projekts.
Kai Thomsen beglückwünschte die Schule zu der Auszeichnung und verwies darauf, dass das Engagement der Schülerinnen und Schüler der Schlüssel zu einer erfolgreichen Umsetzung sei. „Die Plakette ist erst einmal nur ein Symbol, das nur dann einen Wert hat, wenn es sich in der Haltung und in kleinen Taten an jedem einzelnen Tag zeigt, dass die guten Gedanken auch umgesetzt werden.“
Schülersprecherin Julia Troanov wies ebenfalls darauf hin, dass sowohl der Leitspruch „Herz und Verstand – am Hölty Hand in Hand“ als auch „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ mit Bedeutung gefüllt werden müssen, damit es nicht bloße Worte blieben. An Hand von Beispielen zeigte sie auf, inwiefern dieses Handeln am Hölty schon umgesetzt wurde: „Toleranz und Empathie haben wir etwa beim Rollstuhlbasketball erfahren können, die Gemeinschaft wurde beim Zuckerfest gefeiert, und Courage haben wir bei der Aktion „Multikulti ist himmlisch“ bewiesen.“ Und dass Vielfalt etwas rein Positives sei, ließe sich am Beispiel der Pfauenfedern erkennen, deren wunderbar schillernde Farben und Facetten ein breites Spektrum abbildeten.
Höhepunkt der Veranstaltung war die Anwesenheit der Projektpatin Merle Frohms. Die Nationaltorhüterin, die beim VfL Wolfsburg spielt, war früher selbst Schülerin am Hölty. Sie zog Parallelen zwischen Schule und Fußball, um zu zeigen, wie in ihrer Mannschaft Ziele gesetzt und umgesetzt werden. Dabei gelten drei Regeln: „Wir sprechen Dinge direkt an, wir übernehmen Verantwortung, und wir hinterfragen kritisch, aber respektvoll.“ So könnten auch große Ziele zusammen erreicht werden. Dass das Hölty das schaffen wird, bezweifelt sie nicht: „Ihr seid ein starkes Team, und ich bin stolz, eure Patin zu sein“, sagte Merle Frohms. Als Dank für ihre Patenschaft bekam sie eine Pfauenfeder, ein Hölty-T-Shirt sowie einen Ehrenschülerausweis überreicht. Im Anschluss nahm sie sich noch lange Zeit, um die zahlreichen Autogramm- und Selfie-Wünsche der Schülerinnen und Schüler zu erfüllen.
Schülersprecherin Anne Gusic moderierte den Festakt und wies auf die lange und intensive Vorarbeit hin, die schließlich zu der Auszeichnung geführt habe. Dabei dankte sie im Namen der Schülerschaft vor allem den beteiligten Lehrkräften Andreas Hidasi, Julia Glage und Marleen Siering.
Musikalisch wurde der Festakt vom Hölty-Orchester und den Vokalinis begleitet – und zwar thematisch passend mit den Liedern „Wir wollen aufstehn“, „We Are The World“ und der „Ode an die Freude“.
Jan-Henrik Flecke