„Das war sehr cool“ mussten Schülerinnen und Schüler unseres 12. Jahrgangs dann doch zugeben, die sich zumeist nicht so ganz freiwillig am Samstag, den 10.6. in der Schule eingefunden hatten, um an unserer ersten Veranstaltung dieser Art am Hölty teilzunehmen.
Und worum ging es dabei?
Zwischen 10 Uhr und 12.30 Uhr stellten nacheinander in drei verschiedenen Räumen jeweils drei bis vier verschiedene zumeist jüngere Ehemalige unserer Schule ihre Werdegänge vor. Dabei waren ein Jurist, ein Chirurg, zwei Sozialpädagogen, zwei Informatiker, zwei Informatikerinnen im Studium, ein Softwareentwickler, zwei Ingenieure, ein Betriebswirt und eine Pressesprecherin.
Besonders daran war, dass wir nicht nur Berufsalltag und Studienabläufe verschiedener Fachbereiche kennenlernten, sondern Menschen, bei denen sich manchmal abenteuerliche Entscheidungen, Veränderungen und auch eher ungerade Lebenswege ergeben hatten, wobei sie letztlich trotz Unsicherheiten, Problemen oder anderen Unannehmlichkeiten ihren Platz gefunden haben, an dem sie heute noch glücklich sind.
So entschied sich z. B. ein studierter Jurist im Laufe der Zeit durch verschiedene Zufälle für die Informatik, mit der er sich immer noch wohlfühlt. Ein junger Informatiker wählte nach jahrelangem erfolgreichen Kampf gegen seine Mediensucht ein gesundes Verhältnis von analoger Familienarbeit und gesundem Arbeitszeitvolumen.
Immer wieder schimmerte in den Vorträgen durch, wie sehr z.B. die eigene Entwicklung, private Veränderungen, das Aufkeimen nie geahnter Interessen oder einfach auch nur Zufälle berufliche Wege beeinflussten bzw. veränderten. So wurde dann auch der Begriff „KARRIERE“ häufig komplett neu definiert, dem finanziellen Einkommen oder auch frei verfügbarer Zeit eine neue Wertigkeit zugestanden. Der beruflichen Karriere stand die der persönlichen gegenüber. Und so gab es mehrere Beispiele dafür, dass sich junge Väter für mehr Teilhabe an der Familienarbeit, mehr Freizeit, persönlicher Freiheit entschieden und damit gegen oder in anderen Fällen für die Verlockungen der höheren Positionen, dem großen Verdienst.
Das immer wieder zu hörende Credo war: „Hört auf Eure Bedürfnisse, schaut Euch um, besucht vor Eurer Entscheidung für ein Studium einfach mal Vorlesungen Eurer Wahl.“ Sogar E-Mail-Adressen wurden verteilt mit dem Angebot, weitere Fragen im Nachgang zu klären.
Auf jeden Fall wird „HÖLTY-TALKS-CAREERS“ fest in den Schuljahreskalender integriert, liebevoll geplant und durchgeführt von den Kolleginnen und Kollegen unserer Fachschaft Politik und Wirtschaft, die einen Korrektur-Samstagvormittag hergaben, um diese eindrückliche Vortragsreihe für den künftigen Abiturjahrgang anbieten zu können.
Vielen Dank dafür!
Christin Benedict