Schon fast traditionell nahm das Hölty auch in diesem Jahr wieder an der Juniorwahl – dem größten bundesweiten Projekt seiner Art – teil. Zur Teilnahme an der Wahlsimulation waren die Schülerinnen
und Schüler der Jahrgänge 9 bis 11 aufgerufen und konnten in der Vorwoche der Europawahl unter realen Bedingungen ihre Stimmen abgeben.
Als Wahlvorstand agierten Rony, Fenja, Ilayda, Aylin, Alina und Malte aus der 8c. Sie führten das Wählerverzeichnis, erklärten den TeilnehmerInnen den Ablauf der Stimmabgabe („Nur ein Kreuz und bloß nicht unterschreiben!“) und überwachten die ordnungsgemäße Durchführung der Wahl. Nach zwei stressigen Tagen wurden die Stimmen schließlich ausgezählt.
Der Trend der Europawahl, bei der die Partei „Bündnis90/Die Grünen“ in der Altersgruppe zwischen 18 und 24 den klaren Sieger stellte, spiegelte sich auch am Hölty wider. So triumphierten die Grünen mit deutlichem Vorsprung (33,47%) vor der SPD (16,95%). Das ausschlaggebende Thema, das die Wähler mobilisierte, muss dabei als geradezu zentral für die Jugend angesehen werden: der Klima-, Umwelt- sowie Tierschutz. Da blieben die konservativen Parteien – auch ohne Rezo – den Jugendlichen wohl inhaltlich zu blass.
Auf das Ergebnis der CDU angesprochen, erklärten viele Schüler (!), dass nach der ungeschickten Debatte um Artikel 13 im Rahmen der europäischen Urheberrechtsreform und auch aufgrund des – aus Sicht zahlreicher SchülerInnen – völlig unangemessenen Umgangs mit den Kritikern – ein Kreuz bei „den Neuländern“ ausgeschlossen gewesen sei.
Anders als im Bundesschnitt kam die AfD nur knapp über 5%, auch die beiden anderen „kleineren“ Parteien im Bundestag, die FDP und „Die Linke“, konnten bei den SchülerInnen keine Erfolge verbuchen. Punkten konnte dagegen „Die Partei“ mit etwas über 11 %. Die Mischung aus Satire und auch deutlichen Wahrheiten schien bei zahlreichen WählerInnen zu verfangen.
Für das Hölty jedenfalls lässt sich sagen, dass die SchülerInnen trotz Simulation seriöse und überlegt gewählt haben. Somit leistet die Schule einen wichtigen Bildungsbeitrag, da junge Menschen für die
Bedeutung von Wahlen in unserem demokratischen System sensibilisiert sowie zukünftig hohe Wahlbeteiligungen erreicht werden können. Zudem liefern die Ergebnisse der Schule, im Bund und auch europaweit zahlreiche Gesprächsanlässe im Unterricht oder beim Abendessen.
Text, Fotos und Statistik: Andreas Glück