You are currently viewing Minisonnenfinsternis: Merkurtransit am Hölty-Gymnasium
  • Lesedauer:3 min Lesezeit
  • Beitrags-Kategorie:MINT

Nachdem vor gut einem Jahr die Beobachtung der partiellen Sonnenfinsternis so viel Begeisterung auslöste, sollte die nächste Gelegenheit für die Beobachtung  einer etwas anders gelagerten partiellen Sonnenfinsternis nicht verpasst werden. Statt des Mondes verdeckte am  9. Mai 2016 der Merkur die Sonne, das aber nur zu unmerklichen 0,004 %. Konnte man die Transits der Venus in den Jahren 2004 und 2012 noch mit einer Sonnenfinsternisbrille beobachten, wäre die Beobachtung des Transits des Planeten Merkur wegen seiner geringen Größe mit einem solchen Hilfsmittel fehlgeschlagen. Daher schnitten Schüler der Klasse 8c Blenden und Projektionsschirme für die Ferngläser zurecht und bauten Schüler der Klasse 9c eine Sonnenfilterfolie in eine Filterfassung für das Hölty-Teleskop ein. Dann wurden die Instrumente bei schönstem Sonnenschein auf dem Schulhof in Stellung gebracht und justiert. Wie befürchtet reichte die zehnfache Vergrößerung der Ferngläser nicht aus, um das kleine schwarze Pünktchen des Merkur vor der Sonnenscheibe sichtbar werden zu lassen. Dafür war der Erfolg mit dem 150-mm-Spiegelteleskop umso beeindruckender. Kurz nach dem zweiten Kontakt sah man in der Projektion, wie sich der Merkur vom Sonnenrand löste und sich nach Innen bewegte. Dank der automatischen Nachführung brauchte kaum nachjustiert zu werden. Der Transit und die aktuellen Sonnenflecken waren beim Blick in das Okular noch viel deutlicher zu sehen, dabei musste aber die Öffnung des Teleskops mit dem Sonnenschutzfilter abgedeckt werden.  „Was, mehr ist nicht zu sehen?“,fragten enttäuscht die einen. „Toll, dass wir die Möglichkeit haben, den Merkurtransit zu sehen, der nur 13 oder 14 Mal pro Jahrhundert auftritt.“, freuten sich viele andere.

Das Foto vom Transit ist zwar nicht professionell, dafür aber authentisch. Der kleine schwarze Fleck oben links ist der Merkur, rechts oberhalb des Mittelpunktes der Sonnenscheibe sind Sonnenflecken zu sehen. Die Herkunft der dunklen Flächen ist ungeklärt.

Holger Bach