Die 10a ist eine besondere Klasse. Natürlich wegen der netten und liebenswerten Schülerinnen und Schüler, aber auch, weil es die (vorerst) letzte Profilklasse mit mathematisch-naturwissenschaftlichem Schwerpunkt am Hölty ist. Durch die Einführung des Wahlpflichtunterrichts aufsteigend ab Jahrgang 8 zum Schuljahr 2023/2024 fällt der Profilunterricht in der alten Form weg. So kam die Klasse 10a im ersten Halbjahr dieses Schuljahres noch einmal in den Genuss einer Stunde Profilunterricht Informatik – zusätzlich zum vor wenigen Jahren in Niedersachsen in den Jahrgängen 9 und 10 eingeführten einstündigen Pflichtunterricht Informatik. Durch die Epochalisierung machte das dann vier (!) Stunden Informatik pro Woche.

Diese zusätzlichen Stunden wollten und sollten gut gefüllt werden: Neben den vorgegebenen Schwerpunktthemen Netzwerke und KI blieb ausreichend Zeit, sich umfangreicher mit dem Thema Verschlüsselung zu beschäftigen. Ein kleiner Einblick in den komplexen Bereich der Robotik konnte zum Abschluss durch die Programmierung eines Mikrocontrollers (Calliope) gewonnen werden, dessen Onboard- sowie externe Sensoren und Aktoren (auch Motoren) programmiertechnisch genutzt und angesteuert wurden – eine Aufgabe, die den Schülerinnen und Schülern durchaus auch Ausdauer und Durchhaltevermögen abverlangte.

Da bot es sich an, diese selbst erfahrene Komplexität im Kontext eines Roboterwettbewerbs als Zuschauer zu erleben. Jedes Jahr findet gegen Ende des Winters u. a. in Hannover ein Qualifikationsturnier im Rahmen des weltweiten Roboterwettbewerbs RoboCup (Junior) statt. Die besten Teams qualifizieren sich zunächst für die Deutschen Meisterschaften (German Open), von wo aus es dann weitergehen kann zur Europa- und schließlich sogar zur Weltmeisterschaft. Die 10a machte sich also am Dienstag, den 11. Februar gegen 8:50 Uhr vom Celler Bahnhof aus auf den Weg zum Campus Lingen der Hochschule Hannover, wo seit einigen Jahren die Qualifikation stattfindet. Schülerinnen und Schüler von Schulen aus dem Hannoveraner Raum, aber auch aus Göttingen, Magdeburg oder Nienburg traten in diesem Jahr drei Tage lang in verschiedenen Disziplinen an. Es maussten Parcours und Labyrinthe unterschiedlicher Schwierigkeit mit selbst gebauten und programmierten Robotern bewältigt werden. LEGO war die dominierende Hardware, auch wenn angehängte Bilder einen anderen Eindruck vermitteln. Umfangreiche Informationen zum RoboCup Junior Wettbewerb findet man auf der Seite https://junior.robocup.de .

Wenn man im Informatikunterricht selbst die vielen Schwierigkeiten schon bei einfachsten Programmierübungen in Verbindung mit Hardware erlebt hat, erscheinen die auf den ersten Blick zum Teil eher schwachen Leistungen der Teams durchaus in einem anderen Licht. Oftmals sind es eben „nur“ Kleinigkeiten, die einen riesigen Einfluss auf das Endergebnis haben. In der Phrase „Kleinigkeiten können über Sieg oder Niederlage entscheiden“ steckt dementsprechend sehr viel Wahrheit. Außerdem waren auch sehr junge Schülerinnen und Schüler am Start, teilweise sogar schon Fünftklässler. Der Wettbewerb soll gerade auch durch die unterschiedlichen Disziplinen verschiedenen Altersgruppen einen Einstieg in die Welt der Robotik ermöglichen.

Nach dem Besuch des RoboCups bekamen die Schülerinnen und Schüler der 10a dann noch ausreichend Zeit und Gelegenheit, um das Innenstadtangebot Hannovers zu nutzen. Neben dem klassischen Shoppen kam auch das Kulinarische, wenn auch bestimmt nicht immer gesund, nicht zu kurz und einige Jungs mieteten kurzerhand sogar eine Bowlingbahn und spielten eine Runde Darts. Eine besondere Klasse eben!

Wie es sich gehört mit mehr als 20 Minuten Verspätung, fuhr schließlich unser Zug gegen 17:30 Uhr wieder im Celler Bahnhof ein.

Sebastian Franke