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Konzertleiterin Annika Weiß war tief bewegt, als sie am Ende des traditionellen Weihnachtskonzerts des Hölty-Gymnasiums in der prall gefüllten Pauluskirche allen Musikerinnen und Musikern der Schule ihren Dank für diesen tollen Abend aussprach. Jahr für Jahr beginne für sie erst nach dem Weihnachtskonzert des Höltys Weihnachten, so Annika Weiß. Und jedes Mal wisse sie nach dem Konzert, warum sie ihren Beruf ausübe, und bezog dies augenscheinlich auf das stete Engagement und die Spielfreude der Höltyanerinnen und Höltyaner.

Der zustimmende Applaus blieb nach diesen Worten nicht aus, hatten doch die verschiedenen Hölty-Musikensembles zuvor das Publikum auf eine eineinhalbstündige musikalische Weihnachtsreise mitgenommen, die nicht nur bei Annika Weiß die Vorfreude auf Weihnachten ausgelöst hatte.

Den Weihnachtsreigen eröffnete das Hölty-Orchester, das sich aus den Hölty-YoungStars und der Hölty-Bigband zusammensetzt. Mit den traditionellen Liedern „Macht hoch die Tür“ und „Herbei, o ihr Gläubigen“ gaben die jungen Musikerinnen und Musiker dem Konzert sogleich einen festlichen Anklang. Anschließend zog der Unterstufenchor der Schule, die Vokalini, mit Kerzen in der Hand in die Pauluskirche ein und gab einen bunten Mix aus beschwingten und besinnlichen Stücken wie „Der Weg der Hirten“ von Egon Ziesmann, dem traditionellen „Melchior und Balthasar“ aus Frankreich oder den „Carol of the Children“ von John Rutter zum Besten.

Was nach eineinhalb Jahren intensiver Instrumental- und Orchesterproben möglich ist, zeigte in der Folge die Bläserklasse 6a. Souverän spielten sie mit „A Holly Jolly Christmas“ und „Rocking Around the Christmas Tree“ auf.

Nachdenkliches gab es dann von Leanna Hefle und Sophia Awerbuch aus dem Religionskurs des Jahrgang 13. In einem Gedicht betonten sie die Bedeutung des Lichts, das die Menschen zu allen Lebenszeiten begleitet und Hoffnung spendet.

Einen ersten Höhepunkt bot der Auftritt der Young Voices. Klar intonierten sie nacheinander „Sind die Lichter angezündet“ von Erika Engel und Hans Sandig sowie „That`s Christmas to Me“ von Kevin Olusola und Scott Hoying. Besonders die Interpretation des Stücks „Santa Tell Me“ von Savan Kotecha begeisterte das Publikum und hielt zum Mitklatschen an. Zusammen mit den Vokalini präsentierten sie anschließend das fröhliche, aus dem Spanischen stammende, traditionelle „Campana sobre campana“.

Premiere auf großer Bühne feierten die 9. Klässlerinnen und -Klässler aus dem Musikkurs des im letzten Schuljahr am Hölty eingeführten Wahlpflichtunterrichts. Die Bläserkombo begeisterte mit der von John Williams produzierten anspruchsvollen Suite von „Kevin – Allein zu Haus“. Für Schulleiter Stefan Lahme war die Darbietung des Stücks eine innige Zeitreise in seine Kindheit. Im Laufe der Suite habe er sich in die einzelnen Szenen des Films versetzt gefühlt, wie er in seinen Abschluss- und Dankesworten am Ende des Konzertes offenherzig verriet.

In nichts nach standen dem WPU-Kurs die YoungStars, das Bläserensemble des Hambührener Standortes. Gewohnt sicher und gefühlvoll präsentierten die YoungStars Hugh Martins „Have Yourself a Merry Christmas“, bevor sie mit Mariah Careys „All I Want For Christmas Is You“ so richtig Laune auf Weihnachten verbreiteten.

Es folgte stimmgewaltig der Lehrerchor, der a cappella mit einem Medley aus traditionellen deutschen Weihnachtsliedern für Begeisterung sorgte. Ein Hauch von Swing durchzog anschließend die Pauluskirche, als die Bigband des Höltys den Klassiker „The Most Wonderful Time oft he Year“ von Eddie Pola und George Wyle souverän und gekonnt anstimmte. Einen weiteren Glanzpunkt zum Ende des Konzerts setzte dann nochmal das Hölty-Orchester. Fein abgestimmt sorgte das Orchester mit „Schlittenfahrt“ von Leroy Anderson für einen fröhlichen Ausklang des Weihnachtskonzerts, bevor im Finale traditionell gemeinsam die Musikgruppen und das Publikum „O du fröhliche“ intonierten.

Stefan Lahme, der zum ersten Mal in seiner Funktion als neuer Schulleiter des Höltys das Weihnachtskonzert erlebte, zeigte sich in seinen Dankesworten beeindruckt von der Kulisse in der Pauluskirche und von dem Engagement und der Begeisterung für die Musik, mit der die Hölty-Musikgruppen und die Ensemble-Verantwortlichen das Konzert gestaltet hatten.

Michael Rücker