„Ihr Linden, die ihr meiner Hütte Kühlung gebt.“ Mit diesen Worten beginnt Ludwig Hölty seine „Elegie eines Schäfers” und erinnert an die friedliche Ruhe und Beständigkeit, die ein Lindenbaum klassischerweise verkörpert. Eine Symbolik, die das Hölty-Gymnasium nun aufgreift, um sich von seinem langjährigen Standort im Stadtteil Heese zu verabschieden.
Seit seiner Gründung im Jahr 1960 ist das Hölty-Gymnasium fest mit der Heese verbunden gewesen. Doch mit dem Neubau in Ovelgönne steht im kommenden Sommer ein Umzug bevor, der ein neues Kapitel in der Schulgeschichte einleitet. Als Zeichen des Dankes und der Verbundenheit wurden deshalb am Donnerstag, den 28.11.2024 zwei Linden vor dem Haupteingang gepflanzt. Sie flankieren den Weg zum Eingang an der Ludwig-Hölty-Straße und sollen der Heese nicht nur Schatten spenden, sondern auch als lebendiges Andenken an die gemeinsame Zeit dienen.
Die Wahl der Linde ist dabei kein Zufall. Als Baum der Gemeinschaft und der Geborgenheit hat sie mit ihren herzförmigen Blättern in der deutschen Dichtung einen festen Platz – und nicht zuletzt in den Werken Ludwig Höltys, dem Namensgeber der Schule. So schlagen die gepflanzten Linden eine Brücke zwischen Vergangenheit und Zukunft, zwischen Tradition und Aufbruch.
Finanziert wurde die Pflanzung aus dem Umweltetat des Hölty-Gymnasiums, der durch das erfolgreiche Abschneiden beim Energiesparprojekt des Landkreises gut gefüllt war. Dieses Engagement unterstreicht die Bedeutung der Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) im Schulprofil. Bis zum Umzug übernimmt die Schule die Patenschaft für die Bäume und sorgt für ihre Pflege – schließlich sollen die jungen Linden kräftige Wurzeln schlagen.
Organisiert wurde die Aktion vom Umweltteam des Hölty-Gymnasiums, tatkräftig unterstützt durch Schulleiter Stefan Lahme sowie die Schülervertretung, repräsentiert durch die Schülersprecher Elena Prastalo (11d) und Tino Koppmann (11a). Da ein grüner Daumen allein oft nicht ausreicht, um Bäume gerade in den Himmel wachsen zu lassen, ging die Garten- und Landschaftsgestaltung Stefan Meißner dem Hölty zur Hand und leistete bei der Pflanzung fachkundige Unterstützung. Ein besonderer Dank gilt zudem dem Grünflächenamt der Stadt Celle, insbesondere Frau Stork, für die wunderbare Zusammenarbeit.
Die beiden Hölty-Linden stehen nun als grünes Vermächtnis in der Heese und sollen zukünftigen Generationen Schatten und Kühlung spenden – so wie es einst der Dichter in seinen Versen besang.
Text und Fotos: Andreas Hidasi