Swing, Funk und Jazz-Pop vom Feinsten präsentierten die Bigband des Hölty-Gymnasiums und die hannoversche Studenten-Bigband „TonBand“ auf einem Doppelkonzert im Beckmann Saal. Nachdem sich schon einmal vor drei Jahren beide Bigband-Combos zur Verabschiedung des ehemaligen Hölty-Bigband-Leiters Egon Ziesmann zu einem Doppelkonzert zusammengefunden hatten, gab es am Donnerstagabend im Beckmann Saal nun die Neuauflage dieses Doppelkonzerts. Zusammen organisiert wurde das Konzert von Hölty-Bigbandleiter Joschua Claassen und der ehemaligen Höltyanerin Marieke Ziesmann, die in der TonBand mitwirkt.
Ungewöhnlich war der frühe Termin des Konzerts zu Beginn des Schuljahres. Eine Schul-Bigband muss sich eigentlich im Laufe des Schuljahres erst finden und das Programm einstudieren. Es galt aber erneut Abschied zu feiern. Die letztjährigen Abiturientinnen und Abiturienten des Höltys Anne Sophie Gusic, Noemi de Espirito Santo, Emma Bittner, Jan Ahlburg und Mareike Becker, die jahrelang das Gesicht der Bigband prägten, werden nach bestandenem Abitur nun neue Wege gehen und wollten sich mit diesem Konzert fulminant verabschieden.
Das erste Set des Abends eröffnete die Hölty-Bigband in gewohnt sicherer und kraftvoller Weise. Nacheinander bot sie gut vorbereitete und aufeinander abgestimmte Stücke vom Funk-Titel „Mr. Basket“ über den anspruchsvollen Swing-Stück „Count Bubba“ zum Popsong „Feeling Good“ dar, die je nach Stück temporeich, kraftvoll und gefühlvoll präsentiert wurden. Immer wieder bewiesen Solistinnen und Solisten der Hölty-Bigband an den Blasinstrumenten ihr Können und gaben den Stücken das gewisse Extra. Bemerkenswert war der Gesangs- und Gastauftritt der ehemaligen Höltyanerin Samantha Swinford, die in ihrer vergangenen Zeit am Hölty viele Konzerte mit ihrer Stimme bereicherte. Nun ihren Lebensmittelpunkt in den USA verbringend und sich für einen Kurzurlaub in Celle befindend, hat es sich Samantha Swinford an diesen Abend nicht nehmen lassen, spontan den gesanglichen Part in der Ballade „Don´t know why“ zu übernehmen, die sie gefühlvoll darbot. In Nichts standen ihr aber auch die beiden anderen Sängerinnen des Höltys nach. Anne Sophie Gusic und Leanna Hefle interpretierten „Feeling Good“ und „Blue Moon“ ebenso gefühlvoll wie Samantha Swinford zuvor.
Im zweiten Set setzte die TonBand aus Hannover dann noch einen drauf. In sechs leidenschaftlich und gekonnt dargebotenen Stücken zeigte sie, was musikalisch zu erreichen ist, wenn man auch nach der Schule am Ball bleibt und sich der Musik verschreibt. Mit ihrem Programm aus Swing und Jazz-Pop, das stark von dem Musiker Tony Williams inspiriert war, überzeugte die TonBand das Publikum von ihrem Können. Lautstark wurden die Stücke, die vom gefühlvollen Gesang begleitet und in die immer wieder beeindruckende Solos eingebunden wurden, vom Publikum mit Applaus honoriert. Zum krönenden Abschluss des Abends performten dann beide Bigbands gemeinsam die kraftvoll vorgetragene Nummer „Swing Maschine“.
Dass eigens Konzerte am Hölty für scheidende Bandmitglieder geplant werden und ehemalige Höltyanerinnen und Höltyaner immer wieder die Nähe zum Hölty und zur Musik suchen, indem sie wie Marieke Ziesmann durch die Planung des Doppelkonzertes gleichzeitig ihr altes und neuen Leben verknüpfen oder wie Samantha Swinford während eines Kurzurlaubs in Celle, aus den USA kommend, gerne für die Bigband auftritt, zeigt, wie Musik verbindet und die Zeit am Hölty nachwirkt.
Text: Michael Rücker, Fotos: Britta Ziesmann