Das haben in den vergangenen Wochen drei sechste Klassen am Hölty in Ovelgönne erlebt.
Während einer zügigen Beratung waren sich die jungen Architektenteams darüber einig, dass sie eine Stadt in all ihrer Vielfalt bauen wollten. Und so machten sich die Kinder nach einer kurzen Planungs- und Theoriephase fix ans Werk. Baustoffmangel gab es dabei nicht. Als Corpus diente i.d.R. ein Karton und für die Realisierung der Ausstattung außen wie innen wurden vor allem lauter Dinge mitgebracht, die früher oder später im Mülleimer gelandet wären. Zu Hause einmal kritisch in jede Ecke geschaut, fanden sich so viele Dinge, die niemand mehr braucht, und auch Verpackungsmüll wie Styropor, Joghurtbecher, Überraschungseier, Korken und … und … und wurde in großen Mengen herangeschleppt.
So entstanden z. B. ein Kaufhaus, eine Skihalle, ein Kinderspielhaus, Cafés, Restaurants, Hotels, eine Autowerkstatt, eine Kartbahn, ein Supermarkt, ein Baumhaus, wunderschöne Wohnhäuser und sogar eine Militärbasis, inzwischen auch ein Spiegelbild der kindlichen Wahrnehmung unseres Zeitgeschehens.
Dabei waren die Anforderungen an die Sechstklässler enorm: Zum einen mussten sie lernen, dass die Kluft zwischen den eigenen Ansprüchen und Vorstellungen manchmal nicht so ganz mit der realen Umsetzung übereinstimmten, wobei sich tatsächlich aus „verunglückten“ Aktionen sogar auch wunderbare ungeplante Alternativen entwickelten.
Eine weitere große Herausforderung war, sich innerhalb der Teams über die einzelnen Arbeitsschritte abzusprechen und zu einigen, also gegebenenfalls eigene Vorstellungen anzupassen oder sogar zu verwerfen.
Dass dies alles richtig gut gelungen ist, konnten die Klassen 6b-d am 20. April während einer liebevoll aufgebauten Ausstellung in der Mensa beweisen, die auch uns Großen viel Spaß am Entdecken gemacht hat.
Christin Benedict
(Fachlehrerin Kunst)