Der von Musiklehrer Egon Ziesmann als „wunderbare Tradition“ angekündigte Kammermusikabend von Schülern des Hölty-Gymnasiums sowie der neben Ziesmann musikalischen Begleiter Annika Dörner, Burkhard Bertram, Martin Pfister und Andreas Frey erfüllte am vergangenen Dienstag alle Erwartungen.
CELLE. Der musikalische Spaziergang durch die Jahrhunderte und die verschiedensten Musikrichtungen war lebendig zusammengestellt und durch erklärende Zusammenhänge angereichert. Seien es die Klarinettenklänge „Les Syncopes“ von Nicolas Chedeville oder das „Rondo“ von Anton Stadtler – trefflich dargebracht von Laura Lehne und Janna Heise mit Pfister- Begleitung oder das Oboen-Menuett aus der „Sonate Nr. 3“ von Ernst Eichner, in der Bertram Hannah Möbius am Klavier begleitete.
Apropos Klavier: Da schlug der junge Paul Müller mit dem „Rail Road Boogie“ und grandioser Leistung den Bogen in die Neuzeit. Wie auch Marius Max und Nils Lindner mit „Heval Metal“, ein Percussion-Stück des lokalen Musikers Jörg Roßmanns glänzend interpretierten.
Es wurde aber auch improvisiert. So musste Bertram spontan zur Eröffnung für einen Schüler am Klavier einspringen und bot bei Robert Schumanns Auszügen aus den „Kinderszenen“ einen glänzenden Einstand. Der japanische Komponist Masaaki Yamamoto hat es offensichtlich Andreas Frey angetan. Im Duett mit Henrike Narjesaus „Ten for two“ bot das Posaunen-Duo zwei starke Vorträge. Als Posaunensolistin wagte sich Klara Streubel auf ganz anderes Terrain und überzeugte mit der „Jazz-Invention Nr. 6“ von Lennie Niehaus.
An der Klarinette entführte Anna Graß mit Klavierbegleitung von Ziesmann in die Welt des Peter Tschaikowski und Bela Bartok mit dem „Chanson triste“ beziehungsweise „Lament; Maypole Dance“. Marcel Büschel (Klavier) interpretierte Edvard Griegs „Anitras Tanz“ ebenso überzeugend wie das Trompetenduo Marieke Ziesmann und Else von der Lancken dies mit dem abschließenden „Allegretto aus „6 Duos“ von Pierre Francois Clodomir (19 Jahrhundert) taten.
Gert Neumann