Die Geschichte ist ihrer Natur nach universell.
Leopold von Ranke (1795 – 1886), Berliner Historiker
Quelle: Historie und Politik.
Wenn unsere Schülerinnen und Schüler in Klasse 5 ihrem neuen Fach Geschichte begegnen, liegt ein weiter, manchmal steiniger Weg zum Ziel vor ihnen, denn sie sollen bis zum Abitur in der Lage sein, geschichtliche Phänomene darzustellen sowie Zusammenhänge und Zeitverläufe zu deuten; mit anderen Worten, die Fähigkeit, Fertigkeit und Bereitschaft zu historischem Denken entwickeln. So sieht es das Kerncurriculum für die gymnasiale Oberstufe vor.
Damit wird den in unserer modernen, sich zunehmend schneller verändernden Gesellschaft Heranwachsenden viel abverlangt. Umso bedeutsamer ist es, einen altersgerechten Einstieg in das Fach zu finden, der das natürliche Interesse der Kinder an der Vergangenheit aufgreift, ihre Neugier und damit die Bereitschaft, fachspezifische Arbeitsweisen zu erlernen, weckt.
Vor diesem Hintergrund beginnen wir im 5. Jahrgang mit einem Vorkurs, in dem es um die Frage „Was ist Geschichte?“ sowie einen handlungsorientierten Zugang zur Arbeit von Archäologen sowie der Auswertung unterschiedlicher Quellenarten geht.
Ansteigend in den Jahrgängen bis Klasse 10 werden mit zunehmendem Abstraktionsanspruch Wahrnehmung, Verstehen und Gestalten erweitert.
Die Aufteilung der Lerninhalte über die Klassenstufen 5 bis 10 orientiert sich an der Chronologie, handelt es sich doch dabei um das konstitutive Element historischen Geschehens. Ergänzung findet die Chronologie durch thematische Längs- und Querschnitte in den Lern- und Wahlpflichtbereichen. Sie dienen zur Wiederholung und Festigung, aber auch zur Vorausschau und damit zur Verdeutlichung der Übertragbarkeit und Anschlussfähigkeit.
Die Regionalgeschichte ermöglicht exemplarisches Arbeiten in überschaubaren Räumen, erleichtert damit den Schüler*innen die Entwicklung von Strukturmodellen und trägt zur Identitätsbildung bei. Da die enge Verbindung zur allgemeinen geschichtlichen Entwicklung verdeutlicht werden soll, werden regionalgeschichtliche Aspekte in den Gesamtzusammenhang eingeordnet.
In der gymnasialen Oberstufe erfolgt auf der Basis der Kenntnis der Chronologie vermehrt eine thematische Zugriffsweise auf die Geschichte in Form von Fallanalysen, Längs- und Querschnitten. Geschichtsunterricht im Leistungskurs (EA) zielt auf eine vertiefte, systematische und reflektierte wissenschaftspropädeutische Arbeit sowie auf größere Komplexität der Urteile und auf eine höhere Selbstständigkeit.
Wissend, dass es gerade jungen Menschen während der Pubertät besonders schwer fällt, die Mentalität zurückliegender Epochen zu erfassen, unterstützen wir den Erwerb von Methodenkompetenz durch Medien. Zur Förderung selbstgesteuerten, kooperativen und kreativen Lernens werden insbesondere die digitalen Medien für den aktiven Wissenserwerb eingesetzt, um folgende für eine erfolgreiche Mitarbeit in der Qualifikationsphase notwendigen methodischen Kompetenzen zu vermitteln:
- Wissensrecherche (z. B. Nachschlagen)
- Fachspezifischer Umgang und Interpretation von historischen Quellen (z. B. schriftliche und bildliche Quellen, historische Filme, Schulbücher, Zeitzeugen)
- Kommunikation (z. B. Brainstorming, Diskussion, Debatte)
- die Präsentation (z. B. Vortrag, Visualisierung, Inszenierung)