Was wäre Weihnachten ohne die Magie der Tradition? So formulierte es der Religionskurs des 11. Jahrgangs beim Weihnachtskonzert des Hölty-Gymnasiums in der Pauluskirche. Eine dieser Traditionen ist es, dass die zahlreichen musikbegeisterten Schülerinnen und Schüler ihre neu erlernten oder im Laufe der Jahre verfeinerten Fähigkeiten an den Instrumenten in der Vorweihnachtszeit präsentieren. Das Programm war diesmal international angelegt: Neben deutschen traditionellen Weihnachtsliedern waren auch englische, französische, spanische und lateinische Klänge zu hören, wobei sich besinnliche und beschwingte Töne abwechselten, letztere jedoch dominierten.
Den Auftakt machte das gesamte Hölty-Orchester mit „Macht hoch die Tür“, bevor der Unterstufenchor Vokalini mit Kerzen in der Hand in die Kirche einzog und seine Sprachkenntnisse unter Beweis stellte, indem er „Away in a Manger“, „Il est né le divin enfant“ und „Santo Santo“ intonierte.
Der Religionskurs von Herrn Franz schilderte in einer Lesung, was die Schülerinnen und Schüler mit Weihnachten verbinden. Neben der Magie der Tradition ging es dabei um das Glück, miteinander Zeit zu verbringen, und um Wärme und Dankbarkeit am Fest der Liebe.
Ihren großen, weil ersten Auftritt hatte dann die Bläserklasse 6a, die mit „Rocking Around the Christmas Tree“ und „We Wish You a Merry Christmas“ zeigte, was sie im Musik- und Instrumentalunterricht in den ersten eineinhalb Jahren am Hölty gelernt hat. Nervosität war den Schülerinnen und Schülern dabei kaum anzumerken, was angesichts des großen Publikums verwunderlich ist – die Pauluskirche war bis auf den letzten Platz besetzt.
Die Concertband gab anschließend „Joy to the World“, „God Rest Ye Merry, Gentlemen“ und „Fum, Fum, Fum“ zum Besten und zeigte damit, was mit ein paar Jahren mehr an Übung bereits möglich ist.
Dass aber nicht nur die Schülerinnen und Schüler am Hölty musikalisch talentiert sind, bewies der Lehrerchor, der mit „Les Anges dans noc campagnes“, „Virgin Mary“ und „Adeste fideles“ ebenfalls internationale Weihnachtslieder präsentierte.
Besonders anspruchsvoll wurde es am Schluss, als die Bigband „White Christmas“ und „O Holy Night“ anstimmte, das von Leanna Hefle gesanglich hervorragend interpretiert wurde. Auch das Hölty-Orchester zeigte zum Abschluss noch einmal sein ganzes Können bei „Hark! The Herald Tubas Sing“ mit anspruchsvollen Tempiwechseln. Einen weiteren Glanzpunkt setzte das Orchester mit „O Tannenbaum“, das nicht langsam und getragen, sondern wunderbar abwechslungsreich und klanggewaltig arrangiert wurde.
Schulleiterin Frau Nerreter knüpfte in ihrer Dankesrede an die Lesung des Religionskurses an und gab allen Anwesenden für die Feiertage und das kommende Jahr gute Wünsche und einen Rat, basierend auf einem Bibelzitat, mit auf den Weg: „Alles, was ihr tut, geschehe in Liebe. Integrieren Sie Liebe bewusst in Ihren Alltag.“ Zum Finale erklang in der Pauluskirche „O du fröhliche“, bei dem auch das Publikum mit einstimmte.
Im Anschluss an das Konzert konnten die Besucherinnen und Besucher am Stand des Französischkurses von Frau Kappenberg noch von den Schülerinnen und Schülern selbst gebackene Kekse und Punsch gegen eine Spende bekommen, die unter anderem dem Onkologischen Forum Celle zugutekommt.
Der weihnachtliche und musikalische Abend zeigte nicht nur, dass das Hölty in Celle und Hambühren vereint ist. Er zeigte auch die Freude daran, musikalisches Talent einzubringen, auszudrücken und auszuleben – für die Musikerinnen und Musiker ebenso wie für das Publikum. Engagement und Spielfreude waren bei jeder Note zu spüren, was auch daran lag, dass die Musiklehrer Frau Weiß, Herr Claassen und Herr Bertram diese Tugenden vorlebten. Und als die Besucherinnen und Besuchern nach diesem wunderbaren Konzertabend die Pauluskirche verließen, konnte man an den Gesichtern erkennen, dass sich die viele Arbeit und die zahlreichen Übungsstunden mehr als gelohnt haben.
Jan Henrik Flecke
Den Artikel findet man auch bei CelleHeute.