Am 17. August erwartete die Schülerinnen und Schüler der Jahrgänge 10 bis 12 eine „Geschichtsstunde der besonderen Art“. – Der weltbekannte Schauspieler Hardy Krüger besuchte unsere Schule und hielt einen sehr interessanten Vortrag über seine Kindheit und Jugend während des Nationalsozialismus.
Er schilderte, wie er zur Zeit Hitlers aufwuchs und wie in seinem familiären Umfeld Hitler geradezu vergöttert wurde, was selbstverständlich auch nicht ohne Einfluss auf den jungen Hardy blieb. Als glühender Nazi besuchte er zeitweise sogar die Adolf-Hitler-Schule in Sonthofen. Erst durch den Kontakt zum Film und der Schauspielerei beschlichen ihn zahlreiche Bedenken zur nationalsozialistischen Ideologie. Er lernte Menschen kennen, die ihm nach und nach die Augen öffneten. Sie zeigten ihm „wunderbare Filme von jüdischen Regisseuren“, die Krüger begeisterten und er konnte nicht verstehen, warum diese verboten waren. („Wie können schlechte Menschen so gute Filme drehen?“) Dadurch kamen ihm immer mehr Zweifel gegenüber Hitler, die ihn letztendlich umstimmten und erkennen ließen, dass Hitlers politische Interessen gar nicht dem Bild entsprachen, das er vom „Führer“ und von den Nationalsozialisten hatte.
Durch seine Erfahrungen aus jener Zeit wollte er uns mitteilen, dass wir diesen Fehler, jemals jemanden wie Hitler an die Macht zu lassen, nicht wiederholen dürfen. Mit politischem Interesse und Engagement (zuallererst durch die Teilnahme an Wahlen) sollen wir uns den Neonazis und Verführern und deren Parolen erwehren. „Wem glaubst Du?“, wollte Krüger von uns Schülern wissen.
Damit wollte uns Krüger überzeugen, uns für unsere Zukunft einzusetzen und die Demokratie zu schützen. Bei den von uns befragten Schülerinnen und Schülern war Krügers Appell erfolgreich.
Lisa Hermann / Sarah Schnöge (10a)