Am 3. April 2025 hatten Schülerinnen und Schüler in Niedersachsen wieder die Chance, beim sogenannten Zukunftstag Einblicke in verschiedene Berufsfelder zu erhalten. Der bundesweite Aktionstag ermöglicht Jugendlichen berufliche Orientierung direkt vor Ort – sei es im Handwerksbetrieb, in der Arztpraxis oder der Rechtsanwaltskanzlei.
Fast schon traditionell ist dies für das Hölty-Kollegium eigentlich die Gelegenheit, im Rahmen einer schulinternen Fortbildung die eigenen Kenntnisse auf den neuesten Stand zu bringen. So ging es in den vergangenen Jahren etwa um digitales Lernen, alternative Prüfungsformate oder künstliche Intelligenz. Dieses Mal jedoch stand auch unser Tag ganz im Zeichen der Berufsorientierung: Für einen Tag wurden wir zu Archivkräften, Museumskuratoren und Archäologinnen.
Denn während unsere Schülerinnen und Schüler ihre berufliche Zukunft erkundeten, begab sich das Kollegium auf eine Reise in die Vergangenheit. Im Zuge des bevorstehenden Schulumzugs wurde kräftig entrümpelt, gesichtet und sortiert. Das alte Gebäude in der Ludwig-Hölty-Straße wurde dabei sprichwörtlich auf links gedreht – und förderte zutage, was sich in 65 Jahren Standortgeschichte angesammelt hatte: Zwischen Platon-Werkausgaben, Overhead-Projektoren und nicht mehr ganz aktuellen Wandkarten tauchten auch fast vergessene Relikte des analogen Zeitalters auf – darunter VHS-Kassetten mit 180 Minuten feinster „Grain Fin“-Qualität. Für die Jüngeren vermutlich nur noch als TikTok-Filter vorstellbar.
Lehrwerke, Unterrichtsmaterialien und Anschauungsobjekte füllten im Laufe des Tages zahlreiche Kartons. Einige (antiquarische) Schätzchen, von denen man sich dann doch nicht trennen wollte, wanderten in private Sammlungen. Andere, weniger geliebte Überbleibsel wurden entsorgt oder werden künftig anderen Zwecken zugeführt.
Der Tag war also im doppelten Sinne zukunftsweisend: Für unsere Schülerinnen und Schüler in beruflicher Hinsicht – und für uns Lehrkräfte, indem wir Raum für neue Ideen, moderne Technik und frische Impulse schaffen konnten.
Thomas Winkler


