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Es ist (fast) geschafft! Das Hölty-Gymnasium ist nur noch einen Schritt davon entfernt, sich Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage nennen zu dürfen und offiziell Teil des gleichnamigen Netzwerkes zu sein. So erreichte Schulleiterin Monika Nerreter in der vergangenen Woche ein Brief der Bundeskoordination des Courage-Netzwerks aus Berlin, in dem es heißt:

„Liebe Schulmitglieder,
euer Aufnahmeantrag ist bei uns eingegangen und er belegt: […] Ihr wollt euch dauerhaft gegen jede Form von Diskriminierung wie Rassismus oder Antisemitismus einsetzen und am Ausbau einer diskriminierungssensiblen Schulkultur aktiv mitwirken.
Mit dieser Zusage erfüllt eure Schule die Voraussetzung zur Aufnahme in das bundesweite Netzwerk ‘Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage’.
Ihr seid herzlich willkommen!“

Ein kleiner Rückblick

Der Gedanke, das Hölty zu einer Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage zu machen, entstand erstmals gegen Ende des Schuljahres 2020/21 in der Schülervertretung. Am Hölty hatten damals über das Schuljahr verteilt verschiedene Aktionen und Projekte zur Stärkung der Schulgemeinschaft
stattgefunden und nicht nur die SV hatte in diesem Rahmen immer wieder die gesellschaftliche Bedeutung von Toleranz und Respekt im Umgang miteinander betont. Die Mitgliedschaft im renommierten Courage-Netzwerk, in dem deutschlandweit Schulen vertreten sind, die sich offen
gegen jegliche Form von Diskriminierung aussprechen, erschien dementsprechend ein logischer und wünschenswerter Schritt.
Aufgrund der coronabedingten Einschränkungen musste jedoch die konkrete Umsetzung des Beitritts noch etwas auf sich warten lassen und konnte erst im Laufe des vergangenen Schuljahrs angegangen werden. Ein Treffen im Rahmen einer SV-Sitzung mit der Regionalkoordinatorin des Netzwerks, Stefanie Fritzsche von der CD-Kaserne, schaffte Mitte 2022 Klarheit über die weitere Vorgehensweise: Die Schülervertretung arbeitete eine auf das Hölty abgestimmte Selbstverpflichtung samt Wahlzetteln aus, um im Anschluss die Schulgemeinschaft in einer Vortragsreihe über das Netzwerk und den geplanten Beitritt zu informieren. Vor den Weihnachtsferien 2022 wurden die von den Schülerinnen und Schülern der Schülervertretung organisierten Vorträge an beiden Schulstandorten durchgeführt und die Schülerschaft, das Lehrerkollegium und alle weiteren Mitarbeitenden im Anschluss zur geheimen Wahl aufgerufen.
Das Ergebnis: 73% der zu diesem Zeitpunkt 914 Mitglieder zählenden Schulgemeinschaft stimmten mit Ja und somit für den Beitritt. Ein noch deutlicheres Resultat wurde letztendlich wohl verhindert, da 132 Schulmitglieder (zu großen Teilen durch die extreme vorweihnachtliche Grippephase bedingt) nicht abstimmten. Nichtsdestotrotz muss das Wahlergebnis als starkes Votum der Hölty-Gemeinschaft gewertet werden.

Der letzte Schritt: Die Titelverleihung

Warum ist der Beitritt zum Courage-Netzwerk jedoch erst fast geschafft? Der letzte Schritt, um auch offiziell als Schule gegen Rassismus – Schule mit Courage geführt zu werden, ist die Durchführung einer feierlichen Titelverleihung, in deren Rahmen das Courage-Schild deutlich sichtbar an der Schule angebracht und die Anerkennungsurkunde durch die Courage-Koordination überreicht wird. Bei diesem Festakt soll ebenfalls die von der Schule gewählte Patin anwesend sein, die die Aufgabe übernimmt, die Schule in der Zukunft bei ihrem Engagement zu unterstützen.

Die Nationaltorhüterin als Hölty-Patin

Als Patin konnte das Hölty niemand Geringeren als die Torhüterin der deutschen Fußball-Nationalmannschaft, Merle Frohms, gewinnen, die aktuell mit dem VfL Wolfsburg um die deutsche Meisterschaft kämpft und in den folgenden Wochen noch in zwei Finalspielen die Möglichkeit auf
den Triumph im DFB-Pokal sowie in der Champions League hat. Die „Weltklassespielerin“ (Sportschau) und „Titanin im Tor“ (Kicker) hat dabei einen ganz besonderen Bezug zur Schule, drückte sie doch von 2005 bis 2011 selbst die Schulbank am Hölty, bevor sie nach der 10. Klasse an
die Wolfsburger Fußballschule wechselte. Nicht nur das Gebäude in der Heese, sondern auch zahlreiche Lehrkräfte kennt sie somit noch aus der Schülerperspektive. „Sehr gerne“, schreibt sie in einer Mail an die Schülervertretung, werde sie, „insbesondere aufgrund meiner Vergangenheit an
der Schule, das Hölty bei dem Beitritt zum Netzwerk unterstützen.“ Zudem bedankte sie sich in diesem Zusammenhang für „das wirklich sehr nette Anschreiben der Schülerinnen und Schüler“, mit dem die Schülervertretung sie um die Übernahme der Patenschaft gebeten hatte. Die Freude auf
Seiten der Schülerinnen und Schüler über die Zusage war dementsprechend groß.
Wann die feierliche Titelverleihung für das Hölty ansteht, ist im Moment jedoch noch ungewiss. Vor allem die Suche nach einem passenden Termin für alle Beteiligten könnte sich hierbei als schwierig erweisen. Doch egal, wann es so weit sein wird: Das Hölty-Gymnasium freut sich, bald
auch offiziell eine Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage zu sein.

Andreas Hidasi

Urheberrechte und Fotograf: Steffen Prößdorf
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