Da staunten die ehemaligen Mitglieder der Hölty-Bigband nicht schlecht, als sie sich zum traditionellen Jazzkonzert „Jazz in the Gym“ des Hölty-Gymnasiums in der Sporthalle der Schule einfanden. Rund zwei Stunden erlebten sie hautnah, wie die neue Bigband-Generation des Hölty nahtlos in die Fußstapfen der alten Bigband-Formation trat und gekonnt feinen Jazz zum Besten gab.
Keine Spur von Nervosität war den jungen Musikern aus den 6. bis 9. Klassen bei ihrem ersten eigenen Konzert vor rund 250 Zuschauern in der gut gefüllten Halle anzumerken. Gleich mit Michael Sweeneys „Blues Machine“ nahmen sie die Konzertgänger für die Dauer des Konzertes mit. Mit einer Bandbreite von Jazzklassikern von Jerry Nowaks „The Casino Kid“ über Harry Warrens „Chattanooga Choo Choo“ bis Joe Zawinuls „Mercy, Mercy, Mercy“ zeigte die Bigband ihre Spielfreude, bis sie das Publikum mit Donna Summers „She works hard for the money“ temporeich in eine kurze Pause schickte.
Mehrfach zeigten dabei Inga Sevenich und Laura Hillbring an der Trompete, Anna Müller an der Posaune, Greta Zauske am Altsaxophon oder Martje von der Lancken mit kraftvoll vorgetragenen Soli dabei ihr Können. Aber auch die vielen anderen Musikerinnen und Musiker der Bigband standen ihnen bei Ihren Soloauftritten in nichts nach und traten immer wieder mutig in das Rampenlicht. Als souveränes rhythmisches Zentrum muss dabei Aaron Gutzeit am Schlagzeug erwähnt werden
Nach der Pause gelang es der Bigband nahtlos mit Mayme Watts „Alright, okay, you win“ erneut die Stimmung anzuheizen und Spielfreude zu vermitteln. Das anspruchsvolle Stück „Caravan“ von Duke Ellington meisterte sie souverän und bei Irving Berlins „Puttin on the Ritz“ zuckten durchaus hier und da die Beine zum Tanzrhythmus. Entspannt zurücklehnen konnte man sich mit dem lässigen Song „Fly me the moon“ von Bart Howard, bevor sich die Bigband mit Herbie Hancocks „Rockit“ rockig und klanggewaltig verabschiedete und die Halle zum Brodeln brachte.
Nicht nur abgerundet sondern zu einem weiteren Glanzlicht wurde das Jazzkonzert der Bigband durch den Gastauftritt der „Young Voices“, dem Mittelstufenchor der Schule, die mit ebenfalls jazzigen Stücken für Furore sorgten und das Publikum genauso zu lang anhaltendem Applaus bewegten. Mitreißend waren dabei wiederum die teils stimmlich kraftvoll, teils emotional intensiv vorgetragenen Soli von Samantha Swinford bei „Oh happy day“, Inga Sevenich bei Barbra Ann“, sowie dem vokal wie choreographisch zauberhaften Trio-Scatgesang beim Jazzklassiker „All of me“. Musiklehrer Egon Ziesmann hatte alle Fäden locker und unterhaltsam in der Hand und man konnte spüren, wie wichtig ihm gerade die individuelle Ausbildung der einzelnen Musikerinnen und Musiker ist und wie bewusstes Singen und Musizieren eine hervorragende Persönlichkeitsbildung bedeutet.
Am Ende gingen die Ehemaligen in zweifacher Hinsicht zufrieden nach Hause. Zum einen hatten sie ein tolles Jazzkonzert erlebt, zum anderen hatten sie Gewissheit, dass die Jazzmusik der Schule bei der neuen Bigband-Generation in guten Händen ist.