Fünf Wochen zu Hause: Da muss man kreativ werden, was die eigene Beschäftigung angeht. Zum Glück habe ich sehr früh einen virtuellen Yogakurs gefunden, der viel Spaß macht hat. Aber der größte Vorteil: Ich hatte einen sportlichen Ausgleich. Morgens bin ich produktiv in den Tag gestartet und konnte mich dadurch viel besser motivieren, weitere Aufgaben in Angriff zu nehmen. Aus dieser eigenen Erfahrung heraus hatte ich zum Ende der Osterferien die Idee, dass ich diese Motivation und vor allem die Ablenkung, den Ausgleich und einen festen Termin im Tageskalender weitergeben wollte.
Ich schrieb eine Mail, zunächst an die Unterstufe, und es kamen sehr schnell viele positive Rückmeldungen. Somit nahm der erste virtuelle Sportkurs Gestalt an, den ich als Vorturnerin bestreiten sollte. Etwas komisch fühlte es sich schon an, aber die Vorfreude überwog und wurde auch bestätigt.
In großer Runde gemeinsam Sport zu machen, war und ist super. Alle motivieren sich gegenseitig, noch ein bisschen mehr zu geben, um nach dem Training das Gefühl der Erschöpfung und neuer Energie zu genießen.
Der feste Termin verhindert das gern auch von mir praktizierte Aufschieben des Sports um Stunden, Tage und Wochen. Zudem ist es total schön, bekannte Gesichter wiederzusehen, wenn auch Schülerinnen und Schüler ihre Kameras anschalten, um so virtuell ein bisschen Schulgemeinschaft zu leben und zu erleben.
Inzwischen sind auch einige Kolleginnen und Kollegen dabei, die den Ausgleich zum Schreibtisch genießen, und die sportliche virtuelle Schulgemeinschaft wird immer größer.
Für mich ist vor allem der soziale Aspekt so schön an den virtuellen Treffen. In der Wartezeit unterhalten wir uns über die Freuden und Herausforderungen des Alltags und während des Sports werden manche Übungen von den Schülerinnen und Schülern kommentiert. So gelingt es, in Kontakt zu bleiben. Ich glaube, dieser Kontakt schafft ganz viel Kraft, die durch die körperliche Aktivität unterstützt wird, diese kuriosen Zeiten gut zu überstehen. Ich freue mich jedes Mal aufs Neue, dass so viele dabei sind.
Inzwischen machen bis zu 50 Höltyanerinnen und Höltyaner zweimal die Woche gemeinsam Sport und erkunden dabei die unterschiedlichen Bereiche des funktionellen Trainings, Cardio Workouts, Kraft- und Mobilisationsübungen sowie Elemente des Yogas.
Friederike Arnold