Vom 11. bis 16. Juni 2019 nahmen wir, Noemi do Espirito Santo und Elin Mrakuzic, in Strausberg bei Berlin an der 64. „Young Leaders Akademie“ teil. Dort trafen wir nicht nur rund 100 engagierte jugendliche Multiplikatoren und aktive Redakteure von Schüler-, Jugend- und Studentenzeitungen, sondern auch professionelle Medienvertreter aus der gesamten Bundesrepublik Deutschland.
Am 11. Juni fuhren wir mit dem Zug nach Berlin und entschieden, noch Berlin zu erkunden, da der Empfang in Strausberg erst abends war. Wir sahen das Brandenburger Tor, den Deutschen Bundestag und zahlreiche weitere Sehenswürdigkeiten. Nach dieser Entdeckungstour war es jedoch an der Zeit, die Reise fortzusetzen. Als wir in Strausberg ankamen, reihten wir uns in die ansehnliche Schlange an herbeiströmenden Teilnehmern ein und wurden von den Teamern freundlich empfangen. Bis zum Abend kamen immer mehr und mehr Schülerinnen und Schüler an, die im Alter von 15 bis 19 Jahren waren, und so wurden aus 40 Menschen plötzlich 100.
Alle waren freiwillig angemeldet und von Anfang an herrschte eine lockere Stimmung. Das individuelle Engagement jedes Einzelnen war bemerkenswert. Nachtruhe war erst um 24 Uhr – dennoch achteten wir darauf, am nächsten Morgen um 8:00 Uhr mit neuer Energie am Frühstückstisch zu sitzen. Um 9 Uhr fanden die ersten Arbeitskreise statt und ab 14 Uhr trafen wir uns im Plenum zum Thema ,,Dimensionen und Quellen der Menschenwürde“ mit Prof. em. Dr. Dr. h.c. Jörg Splett, der extra aus Frankfurt am Main angereist war.
Am Nachmittag wurden die Diskussionen fortgesetzt. Zwischen und nach den Sitzungen gab es immer Zeit, sich auszutauschen und neue Freundschaften zu schließen. Man lernte viel voneinander, was unter anderem die verschiedenen Schülervertretungssysteme betraf.
Weitere Themen an den folgenden Tagen waren z. B. Ethik und Verteidigung sowie eine Einführung in den Islam.
Am Freitag konnten wir den Tag in Workshops mit Profijournalisten genießen. In den zugeteilten Workshops wurden abschließend ein professionelles TV-Magazin, eine Kongresszeitung und ein „Webmag“ erstellt. Alle Formate drehten sich um unsere Zeit in Berlin und was wir bisher zu den einzelnen Themen gelernt hatten. Außerdem sprachen wir über unsere Zukunft und die Perspektiven, die uns geboten werden. Viele Teamer waren schon im Studium und konnten uns in kleineren Gruppen einen Eindruck geben.
Am Samstag wurden uns verschiedene Trainingseinheiten angeboten, vom Führungs- bis hin zum Verhandlungstraining.
Jeden Abend bekamen wir viel Zeit zur freien Verfügung. Viele fuhren nach Berlin, andere spielten Beachvolleyball.
Am letzten Tag, bevor wir mit Bussen zum Bahnhof gebracht wurden und Abschied nehmen mussten, fuhren wir zur Gedenkstätte in Berlin-Hohenschönhausen. In dieser ehemaligen ,,Untersuchungshaftanstalt“ des Ministeriums für Staatssicherheit der DDR bekamen wir eine Führung mit Zeitzeugen und die Gelegenheit, mit ihnen über diese grausame Zeit zu sprechen. Uns persönlich und vielen anderen ging es sehr nah, wie schlecht Menschen damals behandelt wurden.
So rückte auch langsam der Abschied näher. Am Bahnhof angekommen, sagten wir uns gegenseitig „Tschüß und Lebewohl“ – mit der Aussicht, sich vielleicht bei der nächsten Akademie wiederzusehen.
Unser Fazit: Es war eine unglaublich lehrreiche Woche, die man jedem nur weiterempfehlen kann. Besonders schön fanden wir, dass neue, interessante Freundschaften zwischen den aus allen Ecken Deutschlands kommenden Teilnehmer/innen der 64. Young Leaders Akademie entstanden.
Elin Mrakuzic (9b), Noemi do Espirito Santo (10a)